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 "Der Gelbe Rausch"

Die Monate Mai und Juni gehören im Norden Deutschlands gewöhnlich dem Raps. Die berühmte Ölpflanze taucht ganze Landstriche in ein extrem sattes Gelb. In diesem Jar begann die Blüte mindestens drei Wochen "vor der Zeit". Christian Fürst fuhr deshalb Richtung Norden, um die Schönheit der Rapsblüte für nmms festzuhalten. Die Bilder und Hintergrund zum Raps finden Sie hier

 

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"Weltkriegs-Grauen"

In diesen Tagen jährt sich der Beginn des 1. Weltkrieges zum hundertsten Mal. Anlass genug für das Hamburger Thalia-Theater, in einer theatralischen Dokumentation des Grauens dieses furchtbaren ereignisses zu gedenken. FRONT ist kein Theaterstück im eigentlichen Sinn. Die Dramaturgie schreiben die ereignisse selbst. Textvorlagen unter anderem "Im Westen nichts Neues" von E.M. Remarque. Christian Fürst besuchte die Fotoprobe zum Stück, das nun auch in den Benelux-Staaten und Frankreich gezeigt werden soll. Sie finden CFs Report HIER 

 

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Hafengeburtstag 2014 fiel ins Wasser

Hafengeburtstag 2014 fiel (fast) ins Wasser

von Christian Fürst, mit Bildern von Andreas Pawlouschek, nmms

Seit rund 40 Jahren ist der Hamburger Hafengeburtstag das bei weitem populärste Volksfest der Hansestädter. Inzwischen sind die Paraden von Kreuzfahrern, Segelschiffen und den sogenannten Traditionsschiffen sogar zum festen Bestandteil Tausender Touristen aus aller Welt geworden. Doch in diesem Jahr wäre das 48-stündige Fest im Hamburger Elbhafen fast ins Wasser gefallen. Stürmische Böen aus Nordwest peitschten das sonst ruhige Wasser im Hafenbecken auf, und dunkelgraue Wolkenbänke mussten angesichts der trüben Wetterlage als dramatischer Hintergrund für die zahllosen Fotografen und Knipser herhalten, die extra zu den verschiedenen Schiffsparaden aus ganz Europa angereist waren. Bald aber hatten die meisten von ihnen genug vom strömenden Regen oder Hagel, der die meisten Besucher in wenigen Minuten bis auf die Haut durchnässte.  

 

Kein Wunder, dass Tausende die Flucht ergriffen und in der benachbarten U-Bahnstation Landungsbrücken Schutz suchten, wo zu allem Übel auch noch die Fahrkartenautomaten zusammenbrachen. Draußen donnerten inzwischen Böllerschüsse zur Eröffnung des 825. Hafengeburtstags vom Segelschiff "Rickmer Rickmers", begleitet von Blitz und Donner eines Gewitters, das des trotz der nicht gerade sommerlichen Temperaturen über dem Hafen krachen ließ.

 

Ein Bild wie aus anderen Zeiten: Einlaufparade im Hamburger Hafen. Trotz des Unwetters kamen immerhin 800 000 Zuschauer zu den drei Schiffsparaden von Freitag bis Sonntag.

 

3.5 Kilometer lange Fressmeile

Auch 2014 stand "kulinarisches" wieder im Mittelpunkt des Hafengeburtstags, der noch bis vor etwa 40 Jahren offiziell als elitäres Fest der Hamburger Wirtschaft und nationaler Politik begangen wurde. Rund 3,5 Kilometer war die sogenannte Fressmeile lang, auf der sich das "kulinarisch" freilich  mehr oder weniger auf Fischbrötchen, Bratwürste und andere Jahrmarktskost zum reichlich fließenden Bier beschränkte. Etwas exotischer ging es nur an der "Kehrwiederspitz" zu, wo Hamburgs Partnerstadt Buenos Aires argentinisches Steak und andere wohlschmeckende Fleischgerichte zu argentinischem Tango und anderer Unterhaltung anbot. Teile der Hafenpromenade sind allerdings schon seit längerem für Fußgänger gesperrt, weil hier die Schutzmauern für mögliche Sturmfluten im Zeitalter der deutlich erhöht und befestigt werden müssen.

Die "Hamburg" der Bundesmarine fährt fast schon traditionell an der Spitze der Einlaufparade, angeführt nur von einem Fontainen-spritzenden, knallroten Schiff der Hafenfeuerwehr

 

Immer wieder ein begeisterndes Schauspiel: die kraftvollen Fontainen des Feuerwehrschiffs, die sich in diesem Jahr allerdings deutlich sichtbar mit den heftigen Regengüssen mischten. 

 

Bunte Auslaufparade bei (etwas) blauem Himmel

Waren die ersten beiden Tage des Hafengeburtstags noch weitgehend verregnet, zeigte sich der Abschlusstag des großen Volksfests von einer etwas freundlicheren Seite; auch wenn jetzt die Temperaturen fast wieder weihnachtliche Werte erreichten.  Dazu noch der stürmische Wind, der erneut viele Besucher von der Auslaufparade abhielt. Um die Schiffe nicht zu gefährden, hatten die Veranstalter die Schiffsführer dazu verdonnert, beim Auslaufen größere Abstände zueinander einzuhalten. Und so fehlte dieser Parade nach Meinung erfahrener "Geburtstagsgäste" (wie auch Andreas Pawlouschek, der am Sonntag für nmms unterwegs war) ein wenig die "dichte" Mischung aus Segel- und Motorschiffen, die den Paraden sonst ein romantisches Flair geben.

 

"Bye, bye" bis zum nächsten Jahr und zur nächsten Auslaufparade - bei (hoffentlich) besserem Wetter (Bild: AP)

Der Dunst hilft: Nostalgie und Seefahrer-Romantik bei der Hamburger Auslaufparade (Bild: AP)

... und am Morgen zum (Fisch)markt?...

Was wäre Hamburg ohne seinen Fischmarkt am Sonntagmorgen! So jedenfalls machts uns die Hamburg-Werbung vor!! Schon um 0500 öffnen die ersten Stände, und nach 0900 Uhr - oder sagen wir besser, um halb Zehn - ist das ganze Vergnügen auch schon wieder zuende. Ausreichend Zeit für die touristischen Nachteulen, die hier eine durchzechte Nacht auf St. Pauli würdig beschließen wollen. In der wunderschönen Fischauktionshalle drängen sich die Gäste. Live-Musik gibt es von beiden Enden des Jugendstil-Gebäudes. Gelegentlich spielen sie sogar simultan, was aber die meisten Gäste schon gar nicht mehr hören werden.

Natürlich hat auch der Fischmarkt einen deutlichen Wandel durchgemacht. Die Zeit der Hamburger Originale ist vorbei. Die Stars unter den Aal-Verkäufern sind ausgestorben. Ihre Plätze haben inzwischen Mustafa oder Ali übernommen, die allerdings schon einen ähnlich breiten Hamburger Akzent vorweisen können und vor allem in den letzten Minuten der Standzeit zu Höchstform auflaufen, wo man tatsächlich bei Lebensmitteln ein Schnäppchen machen kann. Das gilt auch noch immer für den für den Blumenhändler hinter der Fischhalle.. Ansonsten gibts hier halt den typischen Touristenplunder: Hübsche Becher und Tassen mit "Schietwetter" oder "Kaffeepott" drauf. Dazu die von eingeborenen Hamburgern selbst nur wenig getragenen Mützen, und natürlich Fisch- und andere Brötchen in allen Variation. Alles in allem ist der Fischmarkt zumindest für mich kein echtes Ausflugsziel für Touristen mehr. Zu unchristlich die Anfangszeiten, und das Angebot ist wenig originell. 

Generationswechsel: Die Verkäufer mit echt-hamburger "Migrationshintergrund inzwischen ersetzt durch Originale orientalischer Herkunft

 

Ein Markt wie jeder andere? Nicht ganz, denn da wären ja noch die Elbe, die Werften, der Hafen ...

 

 

weitere Features zu früheren Hafengeburtstagen finden Sie auf den Seiten von AP und CF

 

AP: Hafengeburtstag 2013

 

CF: Hafengeburtstag 2012

 

CF: Hafengeburtstag 2011

 

Alle Berichte sind copyright Christian Fürst, Andreas Pawlouschek - Sie dürfen nur mit Genehmigung der Autoren weiter verwendet werden.