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"Blaue Nacht" - gefühlvolle Schnulze nach Lili Marleen:

Lale Andersen wurde in der 1940er Kriegsjahren mit ihrem Lied von "Lili Marleen" zur erfolgreichsten deutschsprachigen Sängerin. Das gefühlvolle Liedchen von der  "Blauen Nacht am Hafen" entstand in den frühen 1950er Jahren. Wikipedia schreibt über die Sängerin, die von den Nazis wegen "Lili Marleen" nur deshalb nicht in ein KZ gesteckt wurde, weil die BBC diesen geplanten Schritt  vorzeitig meldete:

Wikipedia:

"1939 nahm sie das von Hans Leip bereits 1915 getextete und von Norbert Schultze vertonte Lied Lili Marleen unter dem Titel Lied eines jungen Wachtpostens (Electrola EG 6993) auf. Im Zweiten Weltkrieg wurde Lili Marleen über den Soldatensender Belgrad europaweit verbreitet und auf beiden Seiten der Fronten gehört, später jedoch vom deutschen NS-Regime wegen des „morbiden und depressiven“ Textes sowie seiner „wehrkraftzersetzenden Wirkung“ vorübergehend verboten. Es wurde auf den Frontsendern jeweils vor Sendeschluss um 22 Uhr gesendet. Die hohe Popularität brachte alleine der deutschen Originalfassung des Soldatenliedes einen Umsatz von rund zwei Millionen Platten und avancierte damit zum ersten Millionenseller der deutschen Schallplattengeschichte.

1942 trat Lale Andersen in dem UFA-Kinofilm GPU unter der Regie von Karl Ritter als Sängerin des schwedischen Liedes Sorte Rudolf auf. Im selben Jahr sang sie für die Truppenbetreuung unter Begleitung von Heinz Wehner und seiner Kapelle in Oslo. Ende September 1942, nachdem der Erfolg des Liedes Lili Marleen der Reichskulturkammer und dem Propagandaministerium verdächtig geworden war, fiel auch Lale Andersen selbst bei den politischen Machthabern in Ungnade: Sie hatte die Teilnahme an einer Besichtigung des Warschauer Ghettos abgelehnt, und ihre Privatbriefe an Emigranten in der Schweiz waren bekannt geworden. Am 16. September wurde sie mit sofortiger Wirkung aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen, ihre Schallplattenaufnahmen durften nicht mehr im Rundfunk gesendet werden und sollten bis auf die „Urplatte“ von Lili Marleen aus dem Archiv entfernt werden.

Der Einweisung in ein Konzentrationslager (wegen „undeutschen Betragens“) kam glücklicherweise eine Falschmeldung der BBC über ihre angeblich bereits erfolgte Verhaftung zuvor. Dadurch zu heftigem Dementi genötigt, konnten die Nationalsozialisten diesen tatsächlich geplanten Schritt nicht mehr realisieren. Daraufhin wurde der Künstlerin „nur noch“ untersagt, das Lied je wieder zu singen

 

Blue Port - Blaue Nacht, oh blaue Nacht am Hafen

Blue Port: Blaue Nacht, oh blaue Nacht am Hafen!...

von Christian Fürst, nmms

Sechs Tage lang bleibt der Hamburger Hafen blau illuminiert. So will es der Künstler Michael Batz

 

Lale Andersen besang sie schon vor 60 Jahren: Die "Blaue Nacht am Hafen" (siehe Link in der Infobox auf dieser Seite). Und seit Montagabend können die Hamburger und alle Hamburg-Besucher sie wieder persönlich erleben. Hamburgs Hafen ist für eine knappe Woche ganz blau. In wochenlanger Vorarbeit hat der Künstler Michael Batz nun schon zum dritten Mal verschiedene Gebäude, aber auch Schiffe auf dem im riesigen Gebiet des Hafens mit Hilfe spezieller Leuchtstoffröhren oder Folien umgestaltet. Nach Einbruch der Dunkelheit (zurzeit gegen 22.00 Uhr) werden die Gebäude und das Wasser auf Knopfdruck in ein intensives Blau getaucht. Rund 100 Objekte hat sich Batz für die mehr als 300 000 Euro teure Aktion "Blue Port" ausgesucht; rechtzeitig zu den Hamburger Cruise Days am verlängerten Wochenende, bei denen in diesem Jahr insgesamt sieben große Kreuzfahrschiffe gleichzeitig die Schifffahrt-begeisterten Hansestädter beglücken wollen.

Der "Blue Port" umfasst in diesem Jahr neben den Landungsbrücken (siehe Foto) auch die nach wie vor unfertige Elbphilharmonie und die elegante Köhlbrandbrücke. Leuchtstoffröhren wurden aber auch an Kränen, Fährschiffen und an mehreren Trocken- und Schwimmdocks angebracht. 

 

Der Steg zum Fähranleger Altona - Fischaukktionshalle ganz in blaues Licht getaucht.

 

Die Grundidee des Lichtkünstlers Batz: "Mit der Farbe Blau, die sich im Lichtraum des Hafens zeichnend, konturierend skizzierend einschreibt, tritt ein ironisches Kehrwieder ein." Meer, Himmel und Hafen blieben dem Klischee nach ewig blau - egal wie wenig blau und industrialisiert sie auch sein mögen, sagte Batz (und Lale Andersens kleines Liebeslied beweist es ja mal wieder!!!)

 

 

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Lale Andersens "Blaue Nacht, Oh Blaue Nacht am Hafen"

Als Texterin dieses Liedchens, das bis heute zahlreiche Anhänger hat, firmiert eine gewisse Nicola Wilke, hinter der sich in Wirklichkeit Lale Andersen verbarg. Paul Ernst Wilke war der Mann, den die Sängerin und Schauspieleron bereits mit 17 Jahren geheiratet hatte. Mit ihm zusammen hatte sie drei Kinder.

 

Blaue Nacht, oh blaue Nacht am Hafen.
In der Ferne rauschen Meer und Wind.
Und die Schiffe liegen still und schlafen,
Die von weit, weither gekommen sind.
Und im Zwielicht einer Bootslaterne,
Stehen zwei und finden nicht nachhaus,
Und sie sagte: Liebling ach wie gerne
Ging ich morgen mit aufs Meer hinaus.

Aber alles was er mit auf's Meer nahm,
War die Hoffnung auf ein Wiedersehn,
Und als er nach einem Jahr zurück kam,
Sah er weinend sie am Hafen stehn.
Er nahm sie zärtlich in die Arme,
Und sie sah'n einander fragend an,
Doch sie fühlten, Herzen die sich lieben,
Trennen Grenzen nicht und Ozean.

 

Musik: Jenny Lou Carson -  Text: Nicola Wilke (Lale Andersen)

 

 

 

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 Hamburgs Köhlbrand-Brücke strahlt nur für Wenige

Hamburgs Köhlbrandbrücke, benannt nach einem Seitenarm der Elbe, den sie über rund 1,4 Kilometer frei tragend überquert,  strahlte am späten Sonntagabend ziemlich einsam vor sich hin. An dem Bauwerk, das zu den schönsten seiner Art gehört, wurde gegen 22.00 illuminiert. Doch das Licht war nicht genug, um bei den wenigen Betrachtern, die mit der letzten Fähre zum Anleger Neuhof gekommen waren, wirklich Begeisterung auszulösen.

 

Während die Brücke im Neonblau erstrahlte veranstalteten Feuerwehr und Polizei AUF der Brücke eine große Notfall-Übung. Was geübt werden sollte, wurde nicht bekannt

 

 

 

Das Pleite-Monster: Elbphilharmonie in Blau

Sie ist zurzeit Deutschlands teuerste Bauruine. Denn anders, als der inzwischen zehn Mal so teure Berliner Großflughafen, wird auf dem Neubau der inzwischen berüchtigten Hamburger Elbphilharmonie nicht gebaut, auch wenn gelegentlich der eine oder andere Arbeiter auf dem Dach des gigantomanischen Musentempels zu sehen ist.  Im Streit zwischen der Stadt HH und der Baufirma HochTief ist nach wie vor kein Ende abzusehen. Doch Blau-Künstler Michael Batz hat sich von diesem Dauerfrust nicht abschrecken lassen und Teile des Klinker und Glasklotzes und die hohen Baukräne in blaue Lichterketten gehüllt und die maßgefertigten Fenster illuminiert. Nun werden die armen Hamburger für eine Woche auch noch nächtens daran erinnert, dass hier im Hafen ein Millionengrab steht, für das noch Generationen ihre Steuern abliefern müssen.   Obs auch gefällt?

 

 

 

alle Fotos und Texte Christian Fürst, 2012