Proteste gegen G-20 Gipfel

Proteste gegen G-20 Gipfel beginnen mit Grosskundgebung

von Christian Fürst, nmms

protest gegen g-20 beginnt

 

Das Wetter meinte es nicht gut mit den Veranstaltern: Schon vor Beginn der ersten großen Demonstration auf dem Hamburger Rathausmarkt begann es über der ganzen Stadt intensiv zu regnen. Das ausgesprochen miese Wetter hielt vermutlich Tausende Gegner des kommenden G-20-Gipfels in der Hansestadt davon ab, an diesem Sonntagmorgen (2. Juli 2017) gegen das vermutlich 120 Millionen teure Polit-Event zu protestieren. Immerhin versammelten sich am Ende nach Polizeischätzungen zwischen 8000 und 18 000 Menschen auf dem Rathausmarkt, um unter Tausenden aufgespannter Regenschirme lautstark gegen die Veranstaltung am 7. und 8. Juli in der Elbe-Metropole zu demonstrieren. 

 

 

Rettet die Welt, Ihr Idioten!

Doch Halt! Die meisten Teilnehmer und Redner machten deutlich, dass sie diesen von massiver Polizeigewalt beschützten Polit-Zirkus NICHT grundsätzlich ablehnen. Anders als voraussichtlich mehrere Tausend gewalt-bereiten Autonomen, die in den kommenden Tagen in der Hafenstadt zu Protesten erwartet werden. Auf Plakaten, mit Spruchbändern oder auch Sprechchören forderten die jungen wie alten Protestler stattdessen am Sonntag Lösungen für die drängendsten Probleme der Erde und der Erdbevölkerung. Umsetzung der Klima-Ziele von Paris, Ausstieg aus der Kohle, Beendigung des Hungers. Dazu fairen Handel statt der höchst umstrittenen Handelsabkommen wie TTIP, oder jetzt das offensichtlich heimlich verhandelte Abkommen mit Japan, JEFTA. Doch kaum ein Demonstrant erwartet, dass bei diesem Gipfeltreffen auf dem Hamburger Messegelände etwas wirklich Sinnvolles heraus kommen wird. Und niemand, nicht einmal die Politiker unter dem knapp ein Dutzend Rednern, machten aus ihrer Verachtung für Gipfelteilnehmer wie Trump, Putin oder Erdogan einen Hehl.

 

G-20 - "Scheißverein"??

Auch wenn diese Kundgebung, wie auch die anschließende Demonstration und die farbenfrohe Protestshow Dutzender Boote auf der Alster, friedlich zuende ging, machten die Demonstranten ihrem Unmut über den teuren Gipfel und ihre Protagonisten Luft. Kinder auf politischem Familienausflug reckten Schilder in die Luft, die die G-20 zum "Scheißverein" stempelten, oder die Politiker aus voraussichtlich 35 Ländern als "Nutten" beschimpften.

 

 

Polizei rechnet mit gewalttäigen Demos um den G-20-Gipfel

18 000 demonstrierten auf dem Rathausmarkt gegen die Untaetigkeit von G-20

Insgesamt kamen zr ersten Demo gegen den Gipfel nach Angaben der Veranstalter 18 000 Menschen. Dass sie alle friedlich blieben, war erwartet worden. Aber das wird voraussichtlich nicht so bleiben. Spätestens am kommenden Donnerstag, dem 6. Juli, wollen linke Extremisten der Polizei bei ihrer Demonstration "Willkommen in der Hölle" entgegen treten. Die rund 20 000 Polizisten aus ganz Deutschland üben inzwischen intensiv den Ernstfall. Immerhin gilt es, ein riesiges Gebiet rund um die Messehallen abzuriegeln, Gully-Deckel zu verriegeln und sich überhaupt auf das Chaos einzurichten, dass die Absperrungen in dieser Woche mit sich bringen wird. Vielen von ihnen scheiint die Freundlichkeit der ersten Tage vergangen zu sein. Passanten, die Bilder von einer Gruppe Polizisten machen wollten, wurden von einem Beamten schroff kommandiert: "Unterlassen Sie das bitte, wir sind keine Personen öffentlichen Interesses und wollen nicht ins Internet!" - Ob er sich da mal nicht täuscht!!

 

Christian Fürst, nmms