Galopper-Derby 2015

146. Galopp-Derby: Jockey siegte zum 7. Mal 

von Christian Fürst, nmms

 

Schon seit mehr als 150 Jahren rennen sie an sechs Tagen im Juli immer im Kreis, doch noch immer zählt das Deutsche Galopp-Derby in Hamburg-Horn zu den gesellschaftlichen Höhepunkten der norddeutschen Millionenstadt. Zwar dämpfte unstetes Aprilwetter mit heftigen Schauern in diesem Jahr ein wenig das Publikumsinteresse, doch am abschließenden Renntag waren sie wieder alle da, um das höchst-dotierte deutsche Galopprennen "live" zu verfolgen. Und wie schon im vergangenen Jahr kam der Sieger auch 2015 wieder aus Deutschland. Der dreijährige Hengst Nutan gewann unter seinem Jockey Andrasch Starke die Siegprämie von 390 000 Euro. Starke, der das "Blaue Band" nun schon zum siebten Mal gewann, wurde für seine Leistung mit fast 70 000 Euro belohnt - und strahlte entsprechend!

Schon mehr als 100 Meter vor dem Ziel freut sich der Jockey. Er siegt am Ende mit fünf Längen Vorsprung

 

13 Pferde waren am Start, deren Besitzer allein 7500 Euro Startgeld zahlen mussten 

Kopf-an-Kopf Rennen

Bis die hyper-nervösen Rennpferde mehr oder weniger freiwillig ihren Platz in der Startmaschine gefunden haben, vergehen meist mehrere Minuten. Gelegentlich muss auch ein Pferd, das partout nicht in diesen engen Käfig will, disqualifiziert werden. erst, wenn alle Tiere und Jockeys in ihrem Abteil stehen, öffnen die Klappen und die muskel bepackten Tiere stürzen heraus. Viele Rennpferde müssen Scheuklappen tragen, damit sie nicht von den Kopf-an-Kopf rasenden Artgenossen irritiert werden. Pferderennen werden von Tierschützern in aller Welt scharf kritisiert. Alljährlich kommen Hunderte Rennpferde weltweit im Rennbetrieb um. Zuletzt starben beim Hamburger Derby von 2013 zwei Tiere. Doch die Lobby für den Pferdesport ist kapitalkräftig und einflussreich.


Viele Rennpferde haben Angst vor dem betreten der Startmaschine

Kopf-an-Kopf und oft nur Zentimeter voneinander getrennt, rasen die Rennpferde mit 60 Km/H über die Strecke

 

Kalte Dusche für heiße Köpfe

 

Unmittelbar nach jedem rennen werden die hochgezüchteten Rennpferde zur Abkühlung "abgeduscht", was den meistenTieren sichtlich Vergnügen bereitet. Nur wenige zeigen sich noch immer nervös, tänzeln und zerren am Zaumzeug. Und die meisten scheinen sich ihres eleganten Äußeren durchaus bewusst.

 

Überwiegend sind es junge Damen, die die Pferde nach dem Rennen zum "Duschen" und danach zurück in die Ställe bringen. Nicht selten müssen sie dabei all ihre Kraft und Geschicklichkeit benutzen, um die durch das Rennen mit Adrenalin aufgeputschten Rassepferde unter Kontrolle zu behalten.

 

Volksfest für Alle?