LIFESTYLE + REISE

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Soon to come...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Schiller Oper - oder das was von ihr übrig geblieben ist.

 

Skelette sehen nie schön aus, und dieses ist ganz besonders grausam anzusehen. Mitten im Herzen von St. Pauli, in unmittelbarer Nähe zum Neuen Pferdemarkt rostet und rottet vor sich hin, was einmal zu den großen Attraktionen der Hamburger Unterhaltungsindustrie gehörte. Was aussieht wie ein ausgebrannter Gasspeicher war Ende des 19ten Jahrhunderts als Zirkus eröffnet worden und hat nach seiner Umwandlung in ein Theater neben dem bürgerlichen Kulturbetrieb der Hansestadt Stadtteilkultur präsentiert, lange bevor dieser Begriff zur politischen Floskel verkam. Hier wurde das Hamburger Original Hans Albers ebenso bejubelt und gefeiert, wie Opern und vor allem Operetten.  Bis 1943 die in Deutschland einzigartige Konstruktion bei einem Bombenangriff bis zur Unbenutzbarkeit beschädigt wurde. Es folgten wechselvolle Nutzungen von KfZ-Werkstatt bis Nachtbar. Und auch ganz dunkle politische Zeiten mit viel menschlichem Elend wurden hier ausgetragen, als hier 1945 ein Internierungslager für italienische Kriegsgefangene und ukrainische Zivilisten eingerichtet wurde.

    

All das ist Geschichte. Was bleibt ist ein unwürdiger Streit zwischen den Eigentümern, der Schilleroper Objekt GmbH, die hier nach offizieller Lesart eine Mischbebauung plant, und der Kulturbehörde der Stadt, die sich auf den Denkmalschutz beruft. Wer auch immer am längeren Hebel sitzen wird, ist nicht absehbar. Nur eines steht fest: die Stahlträger rosten still vor sich hin.

       

 

 

    08. Juli 2022

     

                                                                  22. Juli 2010