Sonnenfinsternis im Oktober
Sonnenfinsternis im Oktober 2022
Es war ein seltenes Naturschauspiel, als sich am fast hellichten Tag der Mond um die Mittagszeit frech vor die Sonne schob und den Menschen seine unbeleuchtete Rückseite zuwandte und so einen Teil der Sonne verdunkelte. Leider spielte das Wetter nicht überall mit und so kam es, dass in manchen Gegenden Deutschlands Wolkenbildungen das Schauspiel nicht oder nur sehr eingeschränkt erkennen ließen. Wo allerdings die Wolkendecke aufriss bot sich ein faszinierendes Bild, das letzmalig im Juni des Vorjahres zu sehen gewesen war. Auf ein nächstes Mal muss lange gewarten werden, denn erst im März 2025 passt wieder alles zusammen, um dem Mond erneut eine derartige Chance zur Selbstdarstellung zu geben. Grundvoraussetzung für eine der höchstens vier Sonnenfinsternisse pro Jahr - es muss Neumond sein und der Erdtrabant muss genau zwischen Erde und Sonne stehen. Zum Leidwesen der Freunde derartiger Begegebenheiten im All duckt sich der Mond wegen der Neigung seiner Bahn unter der Sonne durch oder fliegt über sie hinweg. Am 25sten Oktober wurden immerhin geschätze dreißig Prozent der Sonnenoberfläche verdeckt und somit verfinstert. Da die Restfläche allerdings noch immer ausreicht, um schwere Augenschäden bis zur Erblindung bei denjenigen zu provozieren, die ungeschützt durch starke Filter in die Sonne blickten, hatte in Hamburg das Planetarium kostenlos spezielle Schutzbrillen ausgegeben. Und da das Sonnenlicht, durch die vorgebaute Optik wie durch ein Vergrößerungsglas verstärkt, die Sensoren von Kameras und Smartphones verbrennen kann, war höchste Vorsicht geboten.
25. Oktober 2022
20ster März 2015
Wie eine Finsternis aussieht, die der Mond verursacht, weil er sich zwischen Erde und Sonne schiebt, darüber berichtete im Jahr 2015 Christian Fürst hier bei NewsAndMore: Sonnenfinsternis.
Nachbar Mond
Seit der Autor regelmäßiger zur Kamera greift und selbst bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt nächtens auf dem Balkon oder sonstwo ausharrt, um den Mond im schönsten Sonnenlicht zu fotografieren, fragt er sich, woher diese Faszination rührt. Sicherlich spielt die Erdnähe ein bedeutende Rolle, die noch zunahm, als die ersten Menschen die Oberfläche des unwirtlichen Trabanten betraten. Tatsächlich ist dieser einzige natürliche Satellit der Erde "nur" 384.400 km entfernt, mal mehr, mal weniger. Das ist eine Strecke, die Taxifahrer schnell auf den Tachometer ihrer Fahrzeuge bekommen. Am 13ten Juli 2022 waren es sogar nur 357.274 km, was den Mond noch sehr viel größer erscheinen ließ als zu sonstigen Zeiten.
13ter und 14ter Juli 2022
21ster Januar 2019 Der sogenannte Blutmond
- mehr in den Bericht von Andreas Pawlouschek aus dem Jahre 2019 -
31ster Januar 2018 "Monstermond"
Und da ist noch etwas, was den Mond so besonders, so ganz besonders macht. Das ist seine Stellung in der Literatur und vor allem der Lyrik. Und so soll hier ungewöhnlicherweise am Ende dieses Beitrages ein Gedicht stehen: Das "Abendlied" von Mathias Claudius in gekürzter Fassung. 1779 erstmals erschienen gehört es seit jener Zeit zu den Standardwerken der deutschen Literatur.
Der Mond ist aufgegangen
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar:
Der Wald steht schwarz und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar.
...
Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen,
Und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn.
...
So legt euch denn, ihr Brüder,
In Gottes Namen nieder!
Kalt ist der Abendhauch.
Verschon’ uns Gott mit Strafen,
Und laß uns ruhig schlafen,
Und unsern kranken Nachbar auch
Dass auch Herbert Grönemeyer sich dieses Gedichtes 2003 auf seiner "Mensch-Tour" angenommen hat - cui bono?
https://de.wikipedia.org/wiki/Abendlied_(Matthias_Claudius)
Copyright NewsAndMore-Mediaservice 2022
Texte und Bilder Andreas Pawlouschek
Den Beitrag vom 20. März 2015 fertigte Christian Fürst