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Kreuzfahrtschiffe - Dreckschleudern

Der Naturschutzbund Deutsch-

land (Nabu) hat zum  Auftakt des 822. Hafengeburtstages in Ham- burg die starke Verschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe kritisiert. Die 15 größten Touristenfrachter stoßen nach Nabu-Angaben mehr Schwefeloxid aus, als alle Autos weltweit. "Und kein einziges der luxuriösen Kreuzfahrtschiffe, die jetzt mit großen Fanfaren in Hamburg einlaufen, würde die Abgasnormen schaffen, die für Autos oder Lastwagen schon lange gelten“ sagte der Hamburger Nabu -Chef und Ex-lUmweltsenator Alexander Porschke bei der Vorstellung der Kampagne "Mir stinkt's!". Der Verband forderte  den Senat auf, sich für eine saubere Schifffahrt einzusetzen. Laut NABU könnten  Kreuzfahrt-  Schiffe sofort von Schweröl auf  (das teurere) Schiffsdiesel wechseln. Außerdem müssten Rußfilter für größere Schiffe entwickelt werden.

 

Hafengeburtstag 2011

Sommerwetter lockte 1,6 Millionen zum Hamburger Hafengeburtstag

Ganz Hamburg liebt seinen Hafengeburtstag. Alljährlich im Mai pilgern Hunderttausende an dem dafür vorbestimmten Wochenende zu Europas zweitgrößtem Hafen, um dort eine Flut von traditionellem Kulturgut, aber auch die Parade von Hunderten Yachten und Segelschiffen zu genießen. Shanty-Chöre typischer "Hamburger Jungs", aber auch fetzige Rockmusik aus den 1960er Jahren, dazu natürlich die Fress- und Trinkmeilen rechts und links der Landungsbrücken lockten in den vergangenen Jahren bis zu einer Million Besucher von Freitag bis Sonntag an die Elbe. 

In diesem Jahr kamen nach Schätzungen der Behörden bei sonnigem "Kaiserwetter" mit Temperaturen um 27 Grad insgesamt 1,6 Millionen Menschen an den drei tollen Tagen. Sie sahen die großen, traditionsreichen Windjammer, oder verfolgten die in diesem Jahr fast sechs Kilometer lange Parade der 330 Schiffe, die extra für den 822. Hafengeburtstag nach Hamburg gekommen waren. In der neuen Hafencity, Hamburgs Enklave für die Vermögenden und solche, die es sein möchten, hatten die älteren, kleinere Segelschiffe von Privatleuten angelegt. Hier zeigten Handwerker etwa, wie man auch im Zeitalter der Maschinen und der vollautomatischen Produktion Schiffsbalken mit einem Hobel bearbeitet. Norwegische Straßenkünstler und Gaukler - das skandinavische Land war in diesem Jahr "Partner" des Hafengeburtstags - campierten vor der berühmten Kehrwiederspitz.

Dass es trotz der Menschenmassen nicht zu größeren Zwischenfällen kam, grenzt an ein Wunder. Polizei war so gut wie nicht präsent. Beamte bewachten lediglich das Gebiet um die U-Bahnstation Landungsbrücken. Publikumsmagnet waren in diesem Jahr die Landungsbrücken, wo vier große Segelschulschiffe Russlands und Polens festgemacht hatten.  Sie legten am Sonntag pünktlich für die große Abschlussparade ab. Schade nur, dass nur die wenigsten Windjammer den mäßigen Ostwind nutzten, um den Hunderttausenden mit aufgeblähten Segeln das ersehnte nostalgische Schauspiel zu bieten. Um 18.00 kam dann der Auftritt für die Queen Mary 2, die seit dem frühen Morgen am Kreuzfahrt-Terminal festgemacht hatte. Sie bildet auch den Abschluss meiner kleinen Bilderparade zum 822. Hafengeburtstag.

Christian Fürst, nmms

 

PS größere Zwischenfälle wurden an den drei "Geburtstagen" nicht gemeldet. Ein Mann starb im Gedränge an einem Herzinfarkt.