Blue Port 2014 - Blaue Nacht am Hafen

Blue Port 2014 - Blaue Nacht am Hafen

von Christian Fürst, nmms

Wenn es Nacht wird, gehen am Hamburger Hafen die Lichter an. Vom 28. Juli bis 3. August 2014 leuchten auf dem Gebiet des größten Binnenhafens Europas die Neon-blauen Leuchtstoffröhren des Lichtkünstlers Michael Batz und tauchen - bei geeignetem Licht und entsprechendem Wetter - das Hafenbecken in jenes künstlich-kalte Hellblau, das in den vergangenen sechs Jahren zehntausende Touristen aus aller Welt immer wieder magisch angezogen hat. Anlass dieses leisen Spektakels, das in diesem Jahr zum vierten Mal gezeigt wird, sind die sogenannten Cruise Days am 1. August-Wochenende, mit dem die Hafenstadt einmal mehr seine Bedeutung als Kreuzfahrt-Metropole betonen will. Bereits am ersten Tag schätzte die Polizei 180 000 Besucher am Hafen, die kamen, um sechs riesige Kreuzfahrtschiffe zu sehen. Insgesamt wurden sechs der schwimmenden Touristen-Inseln an der Elbe erwartet, die in der Nacht zum Sonntag (3. August) mit einem prächtigen Feuerwerk auf die Reise geschickt werden sollten.

 

Erstmals wurden auch das alte Segelschiff Rickmer Rickmers und die Elbphilharmonie illuminiert

 

Blauer Tourismus-Magnet

Rund 300 000 Euro hat das Lichtkunstwerk in diesem Jahr gekostet. Die Hälfte der Kosten übernahm die Stadt Hamburg, der Rest kam von Sponsoren. Kritiker meinen, bei den "Cruise Days" handele es sich um eine reine Werbeveranstaltung der Tourismus-Industrie. Doch wen störts? Für die meisten Besucher sind die Kreufahrer-Tage eine willkommene Freizeitbeschäftigung, und dies bei schönstem Sommerwetter.

 

In blaues Licht getaucht: Eine junge Touristin auf der Fähre Nr. 62, mit der "Blau-Süchtige" die wichtigsten Bereiche des Blauen Hafens sehen können Die stärksteWirkung entfalten die Leuchstoffröhren nach dem vollständigen Einbruch der Dunkelheit nach 22.00 Uhr.

 

 

Faszination in Blau

Im Rohbau fast fertig: Die umstrittene Elbphilharmonie ist in diesem Jahr großflächig beleuchtet

 

„Ich habe den Hafen zu erzählen“, sagt Lichtkünstler Batz zu seinem Blue-Port-Konzept in diesem Jahr. Auch wenn davon auf den ersten Blick nicht allzu viel zu erkennen ist, hat sich der Künstler 2014 vor allem markante Seezeichen wie Kegel, Tonnen und Türme vorgenommen, die Jahrhunderte die Seefahrt bestimmten, aber wegen der modernen Technik zunehmend an Bedeutung verlieren. "In der neuen Welt orientiert man sich anders", betont Batz. Es sei deshalb wichtig, "zu begreifen, was sich wandelt, indem man es zeigt".

 

Elbphilharmonie in Blau


Auch der Lichtkünstler mochte sich in diesem Jahr dem Drang des offiziellen Hamburgs versperren, die nach wie vor umstrittene Elbphilharmonie groß herauszustellen. Ist das bei sonnenlicht glitzernde Ding am tage schon nicht zu übersehendeutet Batz mit seiner Illumination an, wie der mehr als 750 Millionen Euro teure Bau nach seiner Fertigstellung in mehr als zwei Jahren aussehen könnte. Hamburgs alt-ehrwürdiges Wahrzeichen, der Michel, ist dagegen kaum noch zu erkennen.Den soll der silbrige Koloss schließlich auch in absehbarer Zeit ersetzen

  


Hier sehen Sie Bilder vom Blue Port 2012  und hier gibt es Fotos von den Cruise Days 2012

 

Alle Fotos und Textbeiträge sind copyright Christian Fürst, 2014