Woche 19 Hafengeburtstag

Ein Fest für die Augen

824ster Hafengeburtstag in Hamburg 

Das Wasser des großen Hafens schien zu brodeln, aufgewühlt von unzähligen Schiffsschrauben - kleinen, großen und richtig großen, als am Gründonnerstag gefeiert wurde und zwar nicht klein-klein mit dem Bollerwagen der Vatertag, sondern Hamburgs einzigartiger Hafengeburtstag. Dicht bei dicht standen Hundertausende an den Ufern der Elbe und im Hafen, um eine stolze, schier nicht enden wollende Flottille von Großseglern und Kreuzfahrtschiffen aber auch Museumsbooten vom Eisbrecher bis zum historischen Schiffskran zu bewundern und auch lautstark zu begrüßen. Wer sich nach Ruhe sehnte war wenige Kilometer westlich besser aufgehoben beim Deutschen Dressur und Springderby in Klein Flottbek, dem Klassiker der Riders Tour, der zeitgleich stattfindet bis zum Wochenende.

Sie hatte sich rar gemacht bei Hamburger Hafengeburtstagen, die "Gorch Fock" -  das Schulschiff der Deutschen Marine. Einunddreißig Jahre lang mussten Freunde und Bewunderer des Seglers auf diesen Moment warten - und so wurde es manchem Fahrensmann und Freund der christlichen Seefahrt warm ums Herz, als der Dreimaster die Elbe hochkam, um pünktlich um sechzehn Uhr die Einlaufparade anzuführen und dabei genau dort vorbeischipperte, wo 1958 sein Kiel gelegt wurde, bei Blohm + Voß gegenüber den Landungsbrücken.



 

Dicht gefolgt wurde die "Gorch Fock" von einem Schiff ganz anderen Kalibers, der "Europa 2" dem wahrlich funkelnagelneuen Kreuzfahrer der TUI. Sie war so neu, dass sie als Heidin in den Hafen einlief. Erst am Freitag Abend wurde vor der Prachtkulisse des westlichen Nobelvororts Blankenese Taufe gefeiert - mit einem bombastischen Feuerwerk, versteht sich. AP, der diese Art schwimmende Hotelburgen optisch gerne mit Lungensanatorien der 50er Jahre vergleicht, war erstmals wieder angetan von einem Schiffsneubau. Nur die "Queen Mary2",  findet er noch eleganter. Die aber kommt, wie es sich für eine Königin der Meere gehört, erst am Sonntag in den Morgenstunden. Ihre Majestät will für sich wirken....


 Was wäre ein Hafengeburtstag ohne wenigstens einen Wolkenbruch. In soldatischer Tradition und streng nach Protokoll hatten die Vertreter der Deutschen Marine in ihren schmucken Uniformen die vorbeifahrenden Kolleginnen und Kollegen begrüßt - bis es dann doch zu nass wurde. "Sind offenbar wasserscheu" - bemerkte spitz und trocken ein älterer Herr neben mir, der sicherlich zu seinem persönlich 70sten Hafengeburtstag "aufgekreuzt" war.

 Die Freunde der "Gorch Fock" sollten einmal hier klicken: 
http://newsandmore-mediaservice.de/pages/christian-fuerst/bildreportagen/gorch-fock.php
 

Text und Bilder copyright Andreas Pawlouschek, nmms 2013