Wochenchronik 2011
Auf Sieg gepolt - André Thieme und Nacorde
Dritter Sieg für André Thieme beim Deutschen Springderby in Hamburg
Sie starteten als eine der letzten Paarungen beim 82. Deutschen Springderby - André Thieme und Nacorde. Vor ihnen hatte es kein Reiter geschafft, fehlerfrei über den Parcours zu kommen, der durch einen gefürchteten, hohen Wall an Schwierigkeit kaum zu überbieten ist. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Torben Köhlbrandt wie der wahrscheinliche Sieger ausgesehen - mit vier Fehlerpunkten. Als Thieme und Nacorde die Zeitschranke passierten, hätten sie bereits Sieger sein können - ohne Fehler. Doch eine Stange war gefallen, obwohl Nacorde sie gar nicht berührt hatte - und so wurden ihnen vier Fehler angerechnet. Es ging also ins Stechen. Köhlbrandt startete mit seinem ausgeruhten Pferd Trenton auf dem verkürzten und entschärften Parcours, den er fehlerfrei aber mit zwei Strafpunkten absolvierte. Das sollte nicht reichen. Als Thieme nur wenige Minuten nach seinem ersten Ritt wieder antrat herrschte Stille unter den nahezu 22.000 Zuschauern. Als feststand, dass Thieme sich ebenfalls keine Fehler geleistet hatte aber vier Sekunden schneller war als sein Rivale, wurde sein Sieg lautstark umjubelt.
Der dritte Sieg für André Thieme und Nacorde nach 2007 und 2008 wurde mit 35.000 Euro Preisgeld belohnt. Was der jetzt 16 Jahre alte Wallach Nacorde davon bekam, ist nicht bekannt. An Streicheleinheiten und Lob ließ es Thieme allerdings nicht fehlen. Drei Siege mit dem selben Pferd beim selben Turnier sind allerdings auch nicht alltäglich.
André Thieme und der Zweitpatzierte Torben Köhlbrandt versöhnten das Publikum mit dem etwas enttäuschenden Abschneiden deutscher Reiter während der Vortage, als bei den Siegerehrungen die deutsche Nationalhymne ungespielt geblieben war.
Wer viel riskiert, um nach dem Sieg zu greifen, riskiert auch auszuscheiden. Sei es, dass sich das Pferd den Befehlen seines Reiters verweigert,sei es, dass es stürzt, sich verletzt oder aber versucht, seinen eigenen Willen durchzusetzen. Von allem gab es eine oder mehrere Kostproben beim 82sten Deutschen Spring- und Dressur-Derby wie die folgende Bilderserie und das Bild des Tages von Christian Fürst belegen.
Deutsches Spring- und Dressur-Derby - die ersten Tage
Es wurde ein Ausnahme Turnier, das Deutsche Spring- und Dressur-Derby - auch, was das Wetter betraf. Hatte es in den Vorjahren mindestens an einem Tag geschüttet, als hätten Gegner des Springreitens alle Schleusen des Himmels geöffnet, so strahlte der Himmel seit Eröffnung des Turniers am Donnerstag so blau er nur konnte und die Sonne wärmte, das man meinen konnte, die Hansestadt Hamburg läge an des Mittelmeeres Gestaden. Die ersten Tropfen fielen kaum spürbar während der Siegerehrung am für den wichtigsten und entsprechend höchst dotierten Preis, Entsprechend großartig war die Stimmung in Klein FLottbek, wozu auch der Vatertag beitrug, der einen Besuchstag mehr möglich machte, ohne das man/frau einen freien Tag nehmen musste. Es ist, wie immer ein Sehen und Gesehen werden hier im noblen Westen des Elbvorortes, doch die Liebe zu Pferden scheint vorzuherrschen bei den Besuchern, die auch dieses Jahr wieder ein erstklassiges Starterfeld geboten bekommen. Dafür stand auch ein Gesamtetat von ca. 2,5 Millionen Euro und Preisgelder von etwa 50tausen Euro zu Verfügung.
Und am Wall scheiden sich, ebenfalls wie immer, die Geister. Ist das noch Sport oder bereits Tierquälerei - die Meinungen gehen wild durcheinander. Ich gestehe, jedem Pferd, das sich seinem Reiter oder seiner Reiterin verweigert, zu der gezeigten Zivilcourage zu gratulieren. Es wird aus meiner Sicht derart viel großartiger Reitsport geboten, dass es dieses Nervenkitzels nicht bedarf.
The Winner is: Yoshiaki Oiwa auf User Friendly
Es wird auch geritten in Klein Flottbek - am Samstagabend bei untergehender Sonne sogar heftig und wahnsinnig schnell beim Speed Derby, der Zeitspringprüfung. Es ging zu wie beim 6-Tage-Rennen in den fünfziger Jahre. Das Publikum feuerte mit rhytmischem Klatschen und vielsn, recht lauten Pfiffen die Reiter und Reiterinnen an - jeden, als wäre es ihr eigener Liebling und persönlicher Favorit. Mit einem "Wahnsinnsritt" siegte der Japaner Yoshiaki Oiwa auf seinem Pferd User Friedly. Sie waren als Letzte gestartet und flogen nur so über den Parcours - zur Freude der Zuschauer. So viel Spaß kann Reitsport machen. Und wenn frau einmal nach umjubeltem Ritt hinter der Ziellinie für eine Sekunde nicht aufpasst und aus dem Sattel fliegt, dann lächeln sich Pferd und Reiterin an - auch wenn es vielleicht etas weh tat - hinten
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Woche 21 - Elbjazz 2011
Ein Festival zum Anfassen, Staunen, Freuen, Bewundern und auch Ärgern
Es war wie auf einem Volksfest mit Musikbegleitung – das Elbjazzfestival, das am 27sten und 28. Mai das Gebiet des Hamburger Hafens trotz widrigen Wetters in eine Gute-Laune-Zone verwandelte. Die Initiatorinnen und ihre Helfer dürfen sich zu Recht auf die Schultern klopfen ob dieses ungeheuren Erfolges. Sie sollten dabei jedoch aufpassen, dass ihre Haltung nicht Schaden leidet, denn sie könnten sich dabei leicht das Rückrat verbiegen.Wie der Berichterstatter einer Hamburger Tageszeitung, die ich sonst ebenso gerne in die Hand nehme wie Toilettepapier, zu Recht schrieb, war das dauernde Hochjubeln der Sponsoren eine Vorstellung, die an Peinlichkeit kaum zu übertreffen sein dürfte. Selbstverständlich haben Sponsoren das Recht, sich zu präsentieren – sie sind es schließlich, die dieses Festival erst möglich machen. Doch müssen die Organisatoren so deutlich zum Ausdruck bringen, dass sie für den Erfolg ihrer Anstrengungen auch bereit sind, sich zu prostituieren?
Festivalleiterin Tina Heine
Da forderte eine der Festivalleiterinnen doch tatsächlich lautstark die Jazzgemeinde auf, nur noch bei AUDI zu kaufen und verkündet dem staunenden Publikum, auch sie habe ein Konto bei der Hamburger Bank, was niemanden interessierte und niemanden verwunderte. Dass auch Fahrzeuge aus Ingolstadt trotz großer Fortschritte bei Verbrauch und Abgasen noch immer mit zu den größten Umweltsündern der Republik gehören, wird hier verdrängt. Es paßt auch nicht ins Konzept, denn es würde die Mühen junger Menschen zu nichte machen, die sich für ein Hochschul- Elbjazzprojekt „Green“ die Lunge aus dem Körper strampeln, um zu zeigen, dass ein Festival in der Umwelthauptstadt Hamburg auch umweltfreundlich sein kann. Schade nur, dass die Umweltfreundlichkeit dort aufhört, wo der Spaß anfängt und der „Besucherfluß“, wie es einer der Organisatoren nannte, gesteuert werden muss – mit Hilfe sicherlich kaum besonders umweltfreundlicher Barkassen, die zwei Tage lang die Besucher zu den Spielorten nördlich und südlich der Elbe brachten und insgesamt etwa 700 mal durch die Hafenbecken und über die Elbe schipperten – was höchst vergnüglich und für Ticketbesitzer kostenfrei war.
Komplimente fließen reichlich und gerne aus der Feder für die Verantwortlichen der Musik- und damit der Musikerauswahl. Leider empfand ich den Star des Festivals, Altmeister am Bass Charlie Haden, etwas flau. Er hatte es allerdings auch nicht ganz leicht in der Blohm & Voss Werkhalle. Dass die Akustik alles andere als ideal für Hadens Musik sein würde, hätte den Veranstaltern klar sein müssen. Nachgeradezu fahrlässig war es, die Eingangstore während des Konzerts offen zu lassen und direkt im Eingangsbereich der Halle Getränke- und andere Verkausstände zu positionieren mit der ihnen eigenen Geräuschentwicklung. So vergnügten sich die Besucher an den Hallenrändern auf Liegestühlen während des Konzerts so lautstark als seien sie in einer Strandbar an der Elbe. Folge: die Musik Hadens war von der Mitte der Halle an kaum oder auch gar nicht zu hören. So geht man nicht mit Gästen von der Statur eines Charlie Haden um.
Peinlich auch, dass Haden keinen Sound Check machen konnte. Ebenso ärgerlich, dass die Beleuchter offenbar nicht nur hier meinten, Disco-Atmosphäre schaffen zu müssen. So wechselten sich blau, rot, grün, gelb und weiß fröhlich ab und machten nicht nur den Fotografen das Leben schwer, wofür bereits die Veranstalter gesorgt hatten. Die Fotogenehmigung war auf die ersten fünf Minuten jeder Vorstellung beschränkt. Wie in dieser Zeitspanne hochwertige, professionelle Aufnahmen entstehen sollen, wussten auch die Veranstalter nicht zu sagen. Und ihnen sollte doch eigentlich an guter Berichterstattung gelegen sein – wie man meinen könnte.
Aber bei Elbjazz ist glücklicherweise eben so manches anders – und vieles schöner und besser. So bleibt dieser Kritik zum Trotz festzuhalten: Das Festival war ein Hochvergnügen in jeder Hinsicht, das wohl erst im kommenden Jahr getoppt werden kann: von Elbjazz 2012 – dann an Pfingsten.
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Woche 14 - Frühling oder nicht
Er tut sich noch schwer - der Frühling. Nachdem am Freitag Starkwind über den Hafen gezogen war und die sonst eher betuliche Elbe in Aufregung versetzt hatte, stand am Sonntag dichter Nebel über der Stadt - vor allem in Nähe des großen Flusses. Erst gegen Mittag drängte die Sonne dann mit Macht um die Vorherrschaft. Wetterwechslhaftes von Andreas Pawlouschek:
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Woche 13 - Ohlsdorfer Finale
Es war ein wunderbar warmer, fast sommerlicher Samstag. Auf einem der schönsten Parkfriedhöfe der Welt, in Hamburg Ohlsdorf, fand sich eine große Gemeinde zusammen. Drei Wochen nach ihrem grausamen Tod an einer Straßenkreuzung in Hamburg Eppendorf, wurde für das Ehepaar Sibylle und Dietmar Mues das letze Kapitel irdischen Daseins geschlossen. Ihre drei Söhne, alle in noch jugendlichem Alter, trugen eine helle Urne zu einem kleinen Erdaushub unmittelbar neben Kapelle 13. So wie sie jahrzehntelang zusammen gelebt hatten und zusammen in den Tod gerissen wurden, so findet ihre Asche nun gemeinsam in einer Urne Platz - wahrlich auch im Tode vereint.
Jona, Woody und Wanja Mues
mehr Bilder vom Ohlsdorfer Friedhof finden Sie hier:
Woche 12 - Gedenken aus Trauer
"Gibt's hier etwas umsonst" fragte mich unbedarft eine junge Frau, die mit ihrem Fahrrad versuchte, sich Weg zu schaffen durch die vielen Menschen, die sich an einer der belebtesten Straßenkreuzungen in Hamburgs populären Stadtviertel Eppendorf versammelt hatten. Sie konnte nicht die von Blumen und Erinnerungsstücken bedeckte Stelle sehen, an der am 12ten März vier Menschen eines grausamen, gewaltsamen Todes gestorben waren. "Nur den Tod hat es hier umsonst gegeben" erkärte ich der jungen Frau und schilderte ihr kurz, warum sich hier so viele Menschen zusammengefunden hätten.
Es war kurz vor 17 Uhr gewesen an jenem Samstag mitten im Herzen Eppendorfs, dort wo die Nobeleinkaufsmeile Eppendorfer Baum statdauswärts einen Verkehrsknotenpunkt bildet, an dem sich fünf Straßen treffen. Hier steht eine Gruppe Menschen und wartet darauf, bei grüner Fußgängerampel die Staße queren zu dürfen. Sie bekamen wohl kaum mit, dass aus Norden ein Wagen nahte, mit doppelter der erlaubten Geschwindigkeit. Er raste links um die für ihn rote Ampel durch den Gegenverkehr und streifte heftig ein Auto, das bei grün Richtung Innenstadt unterwegs war. Der Wagen des "Rasers", so muss man ihn wohl nennen, bekam einen so starken Drall, dass er sich mehrfach überschlug. Als nach Sekunden der Lärm verebbt war, hatte das Wrack unter sich den Soziologen Günter Amendt zu Tode gequetscht und weitere drei Menschen erschlagen: Den bekannten Schauspieler Dietmar Mues, seine Frau Sybille, eine beliebte Lehrerin in einer nahe gelegenen Schule, und die Bildhauerin Angela Maria K.. Alle hatten jahrzehntelang in dem Stadtteil gelebt, waren bekannt und beliebt. Acht Passanten wurden verletzt. Der Fahrer des Unglückswagen, nicht zu jung und nicht alt, kam mit leichten Verletzungen davon. Bereits eine erste Blutprobe ließ vermutten, er habe unter Drogen gestanden. Eine Woche später stand fest, er hatte größere Mengen Marihuana genommen.
Was besonders berührte und beeindruckte an der kurzen Gedenkveranstaltung, auf der selbst die "offiziellen" Reden nicht wie sonst häufig schal klangen, war die erkennbar tief empfundene Trauer, die bei manchen wie persönlicher Schmerz wirkte. Hier war keine Schaulust zu spüren. Und es schien, als habe man gute Freunde verloren, ihr Beklanntheitsgrad schien nebensächlich. Die Medien würdigten die Persönlichkeiten - den Schauspieler Dietmar Mues und den Soziologen Günter Amendt. Für die Eppendorfer waren die Opfer vorrangig Opfer - nicht Promis. Und so erklärt sich auch die langanhaltende Bezeugung der Trauer über den Verlust von liebgewonnenen Freunden, Bekannten, Nachbarn - trotz Tsunami und Fukushima.
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Woche 11 - IKEA in Altona. Wo gehobelt wird...
Im Hamburger Stadtteil Altona hat das schwedische Einrichtungshaus mit dem Elch Großes vor. Mitten in der Stadt entsteht ein Neubau, der die Gemüter erhitzt hatte, bis sich eine deutliche Mehrheit befragter Bürger für IKEA und damit den Abriss einer städtebaulichen Sünde entschieden hatte. Die Große Bergstraße in Altona soll ein neues Gesicht erhalten. Die Projektgegner befürchten das Aus für den Einzelhandel und eine unzumutbare Verkehrsbelästigung durch die an- und abreisenden IKEA-Kunden. Am heutigen Samstag (19ter März 2011) fraß der Abrissbagger sich erneut ein großes Stück aus dem Altbau. Bei herrlich frühlingshaftem Wetter wurde Passanten vor allem eines geboten: ein kostenloses Spektakel.
Zum Bilderspektakel geht es hier:
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Woche 10 - Pannen, Pleiten & Peinlichkeiten.
Trainer Armin Veh vom HSV entlassen
Dazu heißt es in einer Presserklärung des HSV:
"Der Hamburger SV trennt sich mit sofortiger Wirkung von Armin Veh. Dies wurde dem 50-Jährigen vom Vorstand des Vereins am Sonntagmorgen (13. März) nach der 0:6-Niederlage bei Bayern München (12. März) mitgeteilt. Auch Co-Trainer Reiner Geyer wird freigestellt. Bastian Reinhardt: "Nach der Bekanntgabe seines Abschiedes zum Saisonende und den Eindrücken der vergangenen beiden Spiele haben wir uns entschieden, schon jetzt einen Schnitt zu machen und uns von Armin Veh zu trennen." Der bisherige Co-Trainer Michael Oenning wird die Mannschaft übernehmen. Ihm wird Rodolfo Cardoso, der bislang die Regionalligamannschaft coachte, assistieren." Die beiden dürften mit einiger Sorge in die nächste Zuknft blicken. Am kommenden Sonnabend empfängt der HSV vor heimischem Publikum den 1. FC Köln. Der hatte im Freitagsspiel souverän Hannover 96 mit 4:0 besiegt - und Hannover ist immerhin dritter der Tabelle.
Vor einigen Wochen hatte der Hamburger Sportverein die Firma Voltaren mit ins Boot der Sponsoren geholt. Mit ihren schmerzstillenden Mitteln aus der Tube verdient die Marke viel Geld. Beim HSV werden möglicherweise jetzt ganz andere Mittel benötigt, denn der Verein steckt erkennbar in einer existentiellen Krise - so meint es sinngemäß auch Fußballidol Uwe Seeler, noch immer liebe- und verehrungsvoll "uns Uwe" genannt. Die nicht enden wollenden sportlichen Rückschläge und Niederlagen paarten sich zunehmend mit Management Peinlichkeiten. Eine Vertragsverlängerung der Aufsichsräte Katja Kraus und Bernd Hoffmann um ein Jahr wurde - fast folgerichtig - abgelehnt.
Nun auch noch von den Bayern, einem Verein, der in den vergangenen Wochen und Monaten ebenfalls sehr selten gezeigt hatte, dass er zu den führenden Mannschaften auch in Europa gehörte, 6:0 vorgeführt zu werden, ist höchst blamabel. Die Hamburger Mannschaft scheint in die Klippschule des Fußballs zurückversetzt worden zu sein. So jedenfalls sieht es Andreas Pawlouschek, der sich nie sonderlich für Fußball erwärmen konnte. Da kann ein Trainer fast nur noch eines tun - fliehen, so wie es Armin Veh mit einer Kündigung zum Saisonende bereits angekündigt hatte. Am heutigen Sonntag kam ihm der Verein zuvor.
Erst vor einer Woche war der zweite Hamburger Bundesligaclub, Kultverein St. Pauli vom 1. FCN mit 5:0 zerpflückt worden.
HSV Gesichter - einst und heute
Die aktuelle Berichterstattung über die Entwicklung beim HSV betreut Christian Fürst
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Woche 09 - Olaf Scholz und die Frauen der Kultur
Der designierte Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt, Olaf Scholz (SPD), bot der Presse diese Woche zwei Gelegenheiten, Persönlichkeiten kennenzulernen, die künftig an äußerst exponierter Stelle in das Kulturleben Hamburgs eingreifen werden. Und für die Politik nahezu ein Novum: Die Berufungen fanden fast einhellige Zustimung.
Barbara Kisseler, designierte Kultursenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg
Von der Spree an die Elbe wechselt Barbara Kisseler. Sie gibt den Posten als Chefin der Berliner Staatskanzlei auf, um Kultursenatorin zu werden. Die "linke Hand" des Regierenden Bürgermeisters Wowereit präsentierte sich in der SPD-Zentrale den Journalisten selbstbewußt. Mit einem Zitat Macchiavellis eröffnete sie Ihre Ausführungen zum Thema Kultur - eloquent und zielgerichtet. Sie geht die schwierige Aufgabe offenbar gerne an, bei knappen Kassen zwischen den Interessen aller Kulturschaffenden, der Politik und den Pfeffersäcken aus Handel und Wirtschaft Kulturpolitik zu machen. Ob ihr denn bange sei, das schwierigste Erbe, den Bau der Elbphilharmonie, anzutreten wurde sie gefragt: Als Tochter eines Bauunternehmers werde sie damit schon klar kommen, meinte Frau Kissler - und die versammelte Presse schien ihr das auch abzunehmen.
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Karin Beier, künftige Intendantin am Deutschen Schauspielhaus.
Vom Rhein an Elbe und Alster wechselt Karin Beier. Sie wird allerdings erst 2013 nach Hamburg kommen, denn noch leitet sie in Köln das Schauspiel. Noch also kann sie Karneval feiern. Bevor sie am 4ten März ihren Vertrag als künftige Intendantin des traditionsreichen, renommierten Deutschen Schauspielhauses unterzeichnete, hatte sie offenbar sehr erfolgreiche Verhandlungen geführt mit dem scheidenden Senat. Aus Weniger wird unter ihrer Ägide Mehr, sehr viel mehr und dabei springt für die Mitarbeiter ein neuer Tarifvertrag, für das Haus ein Umbau des Malersaales heraus. Alle Vereinbarungen seien im Vorfeld mit der künftigen, allein regierenden SPD abgesprochen gewesen - hieß es aus dem Rathaus.