Wochenchronik 2013

DAS JAHR ZWEITAUSENDUNDDREIZEHN  

Es rumort wieder am Heuberg in Ottensen

 

Man könnte für einen kurzen Augenblick meinen, auf dem Land zu sein - wären da nicht in unmittelbarer Nachbarschaft unförmige Kuben aus Glas, Stahl und Beton zwischen den Elbhang und den großen Fluß gesetzt - Ausdruck des Sieges des Kapitals über den nicht vorhandenen gestalterischen politischen Willen in der Freien und Hansestadt Hamburg. Zwei Jahre lang herrschte Ruhe um die sogenannten Treppenhäuser in Ottensen. Die Bezirksversammlung hatte sich dem Ergebnis eines Bürgerprotestes angeschlossen, der Senat konnte nicht mehr evozieren, das heißt, das Verfahren  an sich reißen, ein probates Mittel in Hamburg, um missliebige Ergebnisse demokratischer Mehrheitsfindung zu ersticken. Die SAGA, die städtische Wohnungsbaugesellschaft, die zunächst vorhatte, die Häuser abzureißen und  durch Neubauten zu ersetzen, die mehr Ertrag abzuwerfen versprachen, lenkte ein und versprach, zu sanieren, nachdem man die Häuser zehn Jahre lang hatte verkommen lassen. Die letzten tapferen Mieter zogen aus in der Hoffnung, eines Tages zurückkehren zu können an den Elbhang, der früher einmal als Heuberg genutzt wurde. Nun heißt es aus dem Hauptquartier der SAGA, man werde möglicherweise doch abreißen müssen, denn bei einer Sanierung könne der Hang samt Häusern ins Rutschen kommen. Darüber solle aber erst entschieden werden, wenn die Ergebnisse eines unabhängigen Gutachtens vorlägen - hieß es. Man werde aber nach einem möglichen Abriss wieder orignalgetreu bauen heißt es. SAGA oder Sage - sei hier die Frage. Spannend wird sein, wie sich die Politik verhalten wird, denn immerhin führt die SAGA etwa 100-Millionen Euro jährlich an die finnaziell immer klamme Hansestadt ab. Und der Moloch Elbphilharmonie hat immer Appetit und will bedient werden - rutsche was wolle.

Die ganze Story findet sich mit einer frischen Bilderstrecke in der Chronik der Woche 01