Woche 22 Derby

 Woche 22 - Deutsches Spring- und Dressur-Derby

 

Es scheint ein Ausnahme Turnier zu werden, das Deutsche Spring- und Dressur-Derby - jedenfalls, was das Wetter betrifft. Hatte es in den Vorjahren mindestens an einem Tag geschüttet, als hätten Gegner des Springreitens alle Schleusen des Himmels geöffnet, so strahlt der Himmel seit Eröffnung des Turniers am Donnerstag so blau er nur kann und die Sonne wärmt, das man meinen könnte, die Hansestadt Hamburg läge an des Mittelmeeres Gestaden. Entsprechend großartig ist die Stimmung in Klein FLottbek, wozu auch der Vatertag beitrug, der einen Besuchstag mehr möglich machte, ohne das man/frau einen freien Tag nehmen musste. Es ist, wie immer ein Sehen und Gesehen werden hier im noblen Westen der Elbvororte, doch die Liebe zum Pferdesport scheint  vorzuherrschen bei den Besuchern, die auch dieses Jahr wieder ein erstklassiges Starterfeld geboten bekommen. Dafür steht auch ein Gesamtetat von ca. 2,5 Millionen Euro zu Verfügung.

 

  Und am großen Wall scheiden sich, ebenfalls wie immer, die Geister. Ist das noch Sport oder bereits Tierquälerei - die Meinungen gehen wild durcheinander. Ich gestehe, jedem Pferd, das sich seinem Reiter oder seiner Reiterin verweigert, zu der gezeigten Zivilcourage zu gratulieren. Es wird aus meiner Sicht derart viel großartiger Reitsport geboten, dass es dieses Nervenkitzels nicht bedarf. 

 

 The Winner is: Yoshiaki Oiwa auf User Friedly

 

 

Es wird auch geritten in Klein Flottbek - am Samstagabend bei untergehender Sonne sogar heftig und wahnsinnig schnell beim Speed Derby, der Zeitspringprüfung. Es ging zu wie beim 6-Tage-Rennen in den fünfziger Jahre. Das Publikum feuerte mit rhytmischem Klatschen und viel, recht lauten Pfiffen die Reiter und Reiterinnen an - jeden, als wäre es ihr eigenerLiebling. Mit einem "Wahnsonnsritt" siegte der Japaner Yoshiaki Oiwa auf seinem Pferd User Friedly. Beide waren als Letzte gestartet und flogen nur so über den Parcours - zur Freude der Zuschauer. So viel Spaß kann Reitsport machen. Und wenn frau einmal nach umjubeltem Ritt hinter der Ziellinie für eine Sekunde nicht aufpasst und aus dem Sattel fliegt, dann lächeln sich Pferd und Reiterin an - auch wenn es vielleicht etas weh tat - hinten