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Das ATP-Turnier von Hamburg (offiziell Bet-at-home Open German Tennis Championships, früher International German Open) ist ein deutsches Herren-Tennisturnier, das jährlich am Hamburger Rothenbaum ausgetragen wird. Der Wettbewerb gehörte bis 2008 zur Masters-Serie der ATP und hieß bis dahin Hamburg Masters. 2009 wurde das Turnier von der ATP herabgestuft und ist seitdem Bestandteil der ATP World Tour 500. Sprecher des Turniers sahen die Zukunft des Turniers gefährdet, da top platzierte Spieler nur noch wenig Anreiz hätten, an dem Turnier teilzunehmen. Versuche des DTB, die Herabstufung juristisch anzufechten, waren erfolglos. Das Turnier, das zuvor im Mai gespielt wurde, findet nun im Juli statt und hat somit seine Position als ein Aufwärmturnier für die French Open verloren.[1][2]

Neben dem Herren-Turnier wurden am Rothenbaum zwischen 1896 und 2002 auch Damen-Tennisturniere und 1906 bis 1974 Mixed-Wettbewerbe ausgetragen.

Federer und Haas am Rothenbaum

Wachablösung in Hamburg: Federer und Haas unterliegen der "Jugend"

von Christian Fürst, mmns

Sie waren die eindeutigen Stars des seit Jahren ums Überleben kämpfenden ATP-Turniers am Hamburger Rothenbaum. Tommy Haas - der als "Hamburger Jung" verkaufter Wahl-US-Amerikaner und inzwischen mit 35 Jahren fast schon ein Tennis-Dino, sorgte in der vergangenen Woche beim Turnier in der Hansestadt ebenso für volle Tribünen, wie Roger Federer, der vermutlich beste Spieler aller Zeiten. Dass doie beiden eleganten Spieler das vom einstigen Wimbledon-Sieger Michael Stich gemanagte Turnier beehrten, schuf unter den täglich 7500 Zuschauern im ausverkauften Center-Court bei strahlendem Sommerwetter eine fast euphorische Stimmung. Federer und Haas waren denn auch an 1 und 2 gesetzt. Doch beide taten sich schon bei ihren ersten Spielen auf dem ungeliebten Hamburger Sandboden überaus schwer. Zwar schafften es beide in die 3. und 4. Runde, doch dann machten zwei bis dahin recht unbekannte, junge Spieler aus Italien und Argentinien Schluss mit der Vorstellung. Haas wurde bei seinem Viertelfinalspiel gegen den späteren Sieger Fabio Gognini in zwei Sätzen förmlich deklassiert, und auch der in 14 Profi-Jahren häufig so genial spielende Federer unterlag eine Runde später später dem jungen argentinischen Qualifikanten Federico del Bonis in zwei Sätzen. Von Genialität war in diesen Spielen recht wenig zu sehen.

 

 Perfekte Haltung für eine unterschnittene Rückhand von Haas

 

  Tommy Haas ließ in seinen beiden Matches immer wieder Genialität durchblicken und Federer schien - leider nur gelegentlich - über den Platz zu gleiten

 

 Kraft und Eleganz - Tommy Haas

Tommy Haas, der im Laufe seiner fast zwei Jahrzehnte dauernden Karriere als Tennisprofi hä#ufig genug gegen die Größten seiner Zunft gesiegt hatte, zeigte auch am Rothenbaum, warum der gebürtige Hamburger auch mit 35 noch zu den elegantesten Spieler auf der ATP-Tour gehört. Ungemein kraftvoll, dazu mit einer überdurchschnittlichen Portion Ballgefühl ausgestattet, begeisterte er das Tennis-erfahrene Publikum am Rothenbaum immer wieder durch tödliche Rückhand-Passierbälle und völlig unerwartete Stop-Bälle, mit denen er auch in brenzligen Situationen entscheidende Punkte holte. Haas, so sagen viele Experten, hatte immer das Zeug zu einer Nummer Eins, wenn - ja wenn er nicht so oft schwer verletzt worden wäre.... Außerdem hat der Profi, der sein Handwerkszeug bei Nick Bolletieri in den USA erlernte, auch heute noch ein Charisma, um das ihn viele farblose, junge Spieler beneiden könnten.

 

Kraft und Eleganz zeichnen Haas aus, der 2012 erst im Finale von Hamburg gescheitert war. in diesem Jahr war schon in Runde 4 Schluss

 

"Wo bleibt der Ball???" - begeisterte Amateur-Tennisspieler können von Haas eine Menge lernen. Seine Haltung ist fast immer vorbildlich

  

Für viele ein Vorbild: Weltklassespieler Haas nahm sich immer zeit für Autogramme. Ob er 2014 wieder in HH ist? Haas (35) ließ es offen

 

Federer am Rothenbaum entzaubert

Roger Federer, der vier Jahre jünger ist als Haas, war gegen ein hohes Startgeld nach Hamburg gereist, weil er zuvor in Runde zwei in Wimbledon ausgeschieden war und angeblicj Spielpraxis brauchte. Doch der viermalige Sieger vom Rothenbaum strauchelte schon in seinem 1. Match, gewann das zweite dann leicht, schaffte im Viertelfinale gegen den Deutschen Meyer einen extrem mühsamen Dreisatz-Sieg um dann im Halbfinale am Qualifikanten del Bonis in zwei Sätzen zu scheitern.

 

Ein schweizer Paar vom Federer-Fanclub spannte täglich seinen Banner auf, doch nach drei Spielen war Schluss. Federer "simply not the Best"

 Perfekte Balance- Federers Tennis ist immer noch ein Genuss, aber die jungen Spieler sind oft schneller und schlagen noch härter