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HINTERGRUND

(nach Wikipedia)

 

CyClassics

Das Rennen wird seit 1996 ausgetragen, von 1998 bis 2004 gehörte es zum Rad-Weltcup. Nachdem 2009 die Deutschland Tour aus finanziellen Gründen eingestellt wurde, war es das einzige ProTour-Rennen auf deutschem Boden. Seit 2011 gehört das Rennen zur Nachfolgeserie UCI World Tour. Sponsor und Namensgeber ist Vattenfall Europe Hamburg, die die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) übernommen haben. Im März 2012 verlängerte der Weltradsportverband Union Cycliste Internationale (UCI) die World Tour-Lizenz des Rennens bis 2016.

 

Die Strecke:

Der Streckenverlauf ist von Jahr zu Jahr leicht unterschiedlich und ist meist 250 Km lang. Die Strecke führte bis zum Rennen im Jahre 2004 (ausgenommen bei der ersten Austragung 1996) zuerst in südöstlicher Richtung am Nordufer der Elbe entlang in Richtung Geesthacht. Dort wurde die Elbe überquert und die Route führte dann zurück ins Stadtzentrum. Der höchste Punkt der Strecke liegt in dem Ort Langenrehm. Als weitere Erhebung muss die Köhlbrandbrücke überquert werden. Durch den Freihafen und am Hauptbahnhof vorbei wird jetzt eine große Schleife in nordwestlicher Richtung (Wendepunkt Holm in Schleswig-Holstein) gefahren. Auf dem Rückweg in Richtung Stadtzentrum geht es zum ersten Mal über den Waseberg in Hamburg-Blankenese. Anschließend werden mehrere kleinere Runden durch den Westen Hamburgs gedreht, wobei immer der Waseberg überquert wird. Im Jahre 2004 wurde der Waseberg erstmals fünf mal erklommen. Zuvor war dies nur drei mal der Fall. Das Ziel ist stets in der bekanntesten Einkaufsstraße Hamburgs, der Mönckebergstraße. Die Cyclassics sind damit das einzige Weltcup-Eintages-Rennen, das im Zentrum einer großen Metropole endet.

Um auf der fast durchgehend flachen Strecke der Cyclassics eine Stelle zu haben, an der das Feld auseinanderreißt, um so den besten Fahrern des Pelotons die Möglichkeit zu geben, sich vom Feld abzusetzen, wurde der Waseberg als wichtiges Element in den Streckenverlauf eingebaut. Der Waseberg ist ein Anstieg in Hamburg-Blankenese vom Elbufer hinauf in den Ortskern von Blankenese. Er hat eine Länge von ca. 700 m und eine fast durchgehende Steigung von 16 %. Seine Hauptschwierigkeit besteht darin, dass der Anstieg unmittelbar nach einer scharfen Rechtskurve beginnt und damit kein Schwung für die Auffahrt vorhanden ist. Weil die Straße vor dem Anstieg sehr schmal ist, beginnen die Mannschaften bereits Kilometer vor dem Anstieg, ihre Spitzenfahrer in eine gute Ausgangsposition zu bringen. Da der Waseberg mehrfach und erst sehr spät im Verlauf des Rennens (erstmals nach ca. 180 km) erklommen werden muss, können Fahrer, die an der Steigung nicht mehr mithalten konnten, den Anschluss an das Feld oft nicht wieder herstellen. An dieser Stelle findet häufig eine Vorentscheidung des Rennens statt

 

CyClassics - Auf schnellen Rädern rund um Hamburg

Schnelle Räder - 800 000 feierten "CyClassics 2013"

von Christian Fürst, nmms

Über Doping wurde in der Öffentlichkeit so gut wie nicht gesprochen: Hamburg und Hunderttausende seiner 1,7 Millionen Bürger feierten am Sonntag die CyClassics, Deutschlands zurzeit bedeutendstes Straßen-Radrennen. Und schätzungsweise 800 000 kamen, um bei hochsommerlichen Temperaturen den radelnden Akteuren vom Straßenrand zuzujubeln. Doch CyClassics ist für viele Hamburger mehr als nur ein Straßen-"Event". Immerhin nahmen auch in diesem Jahr wieder 21 000 begeisterte Freizeitradler und Amateur--Radsportler an den verschiedenen Rennen Teil, die an den drei Wettkampftagen   in der Hansestadt und ihrer Umgebung ausgetragen wurden. Und das sehr zum Leidwesen vieler Autofahrer und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel. Denn während des verlängerten Rennwochenendes waren die Hamburger Innenstadt und viele wichtige Ausfallstraßen komplett für den Verkehr gesperrt.

 

Rund 250 Kilometer liegen noch vor ihnen: 160 Fahrer aus aller Welt beteiligten sich am 18. Cyclassicsrund um Hamburg. Am Ende siegte erstmals seit 12 Jahren wieder ein Deutscher.  Zuletzt hatte sich der inzwischen auch als Doping-Champion enttarnte Eric Zabel 2001 in die Siegerliste eingetragen. Wirklich übel genommen hat man ihm das verbotene Aufputschen in Radfahrerkreisen eher nicht.

 

Viel Zeit für Hamburger Sehenswürdigkeiten, wie hier die Speicherstadt, hatten die Rennradler nicht. Begleitet vom riesigen Tross der Mechaniker und Ersatzteil-Fahrzeuge gings gleich nach dem Start über die Brücke am Binnenhafen Richtung Süden. Die Hobbyfahrer oder die Amateur-Rennfahrer hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Rennen meist schon beendet.

 

Ein großes Volksfest für die einen ..... 

 

 Schon am Morgen standen Zehntausende am Straßenrand, um den Amateur- und Hobby-Radlern zuzujubeln. Das "Event", das sich über drei Tage hinzog, blockierte die gesamte Innenstadt. Selbst der öffentliche Nahverkehr - mit Ausnahme von U- und S-Bahnen - war blockiert: Für viele Hamburger eine Zumutung, die leider kein Einzelfall in der Elbmetropole ist. Vor allem in den Sommermonaten ist das Zentrum, einschließlich der Straßen um die Alster, für Autofahrer allzu häufig tabu. Panem et Circenses, Brot und Spiele für die Hanseaten? Die Proteste gegen die nervigen Absperrungen nehmen mit jedem Jahr zu.

 "Hätte, hätte, Fahrradkette": Wenige Hundert Meter vor dem Ziel riss ihm selbige. Doch er nahms gelassen

Bild 1) Ihn konnte das große Rennen überhaupt nicht reizen.

Bild 2) Sport und Politik. Die beiden haben das Ziel erreicht und besprechen hier den Rennverlauf

Bild 3) Radsport ist Breitensport. Das beweist dieser nicht mehr ganz so junge Radler. Immerhin kam es nur zu drei schweren Stürzen auf der Strecke - bei immerhin 21000 Teilnehmern!

 

 

Nur wenige Proteste gegen Hauptsponsor Vattenfall 

Imagepflege ist alles. Das sagte sich wohl auch der Hauptsponsor des Hamburger Radrennens, der Stromriese Vattenfall, der seit einigen Jahren das Rennen finanziell unterstützt. Damit hat er sicher auch Sympathien bei den Radsportfans gewonnen, die  zu Zehntausenden die Straßen säumten. Zum Protest gegen die Politik des Konzerns hatten sich an der Hamburger Haupt-Einkaufsstraße Mönkebergstraße bis zum Sonntagmittag ganze 5 Demonstranten eingefunden.

 

"Ätsch! Kohle nix da!" - Vattenfall betreibt unter anderem ein äußerst umstrittenes neues Kohlekraftwerk bei Hamburg-Moorburg, das demnächst ans Netz soll.

 

 

Irgendwie wirkte der Protest gequält und der Zuspruch hielt sich in Grenzen.

 

Ursprünglich hatte die Polizei diese Protestaktionen nicht genehmigt. Angesichts der verschwindend geringen Zahl von Demonstranten ließen sie die einsamen Protestler dann aber gewähren.  Die hatten unter anderem Schwierigkeiten, ihre Flugblätter gegen Vattenfall überhaupt an Mann/Frau zu bringen.

 

 

 

Moviestars werden nur die allerwenigsten Radrennfahrer. Und auch reich werden nur die wenigsten. Und allerspätestens mit 40 ist ihre Karriere beendet. Dennoch nehmen sie diesen Job ernst und die "knallharten" Athleten haben zahllose Anhänger. Schließlich gibts in Deutschland und anderswo vermutlich mehr aktive Radler als Fußballer.

High-Tech gehört - mehr als in anderen Sportarten - zum Radsport. Spezialschuhe, gepolsterte, besonders aerodynamische Hosen und Schweiß-abweisende Hemden sind heute abenso fester Bestandteil des Rennbetriebs, wie ultraleichte Räder oder das GPS. Leider hat mit der rasanten technischen Entwicklung immer auch das Doping Schritt gehalten!

In wenigen Minuten geht das Rennen los. Die meisten Fahrer nutzen die Zeit, um etwas zu entspannen, oder noch einmal die Renntaktik durchzugehen. Immerhin fahren die Profiradler die lange Strecke von knapp 250 Kilometern in rund 6 Stunden und damit einem Schnitt von 40 Kilometern pro Stunde - und das natürlich OHNE Hilfsmotor!!!

   

Er wollte hier gewinnen. Am Ende wurde es Platz 2 - wie im Vorjahr - für André Greipel. Sieger wurde der Ostdeutsche John Degenkolb. Beide, so heißt es, repräsentieren inzwischen den "sauberen" deutschen Radrennsport. 

 

1) Die Fans der einzelnen Teams waren schon früh auf den Beinen

2) Die verantwortichen Mechaniker haben vor dem Rennen alle Hände voll zu tun, um ihre Versorgungsfahrzeuge startklar zu machen. Bei einem technischen Defekt während des Rennens muss Hilfe in Sekundenschnelle da sein.

Er hat die Oberaufsicht über das Rennen und geht deshalb als letzter auf die 250 Kilometer lange Strecke

 

 

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Alle Fotos und Text copyright Christian Fürst, 2013