Schwulplattler und Co - CSD-Parade in München

"Mir san Mir": Schwuhplattler und Co auf Münchner CSD

von Christian Fürst, nmms

Dass die Bayern ein wenig "anders" sind als der Rest der deutschen Republik, geben die Bayern gerne zu und sind auch stolz darauf. Selbst bei der in allen deutschen Großstädten heimischen Parade zum Christopher Street Day (CSD) gaben sich Schwule, Lesben, Transsexuelle und andere Teilnehmer ein wenig volkstümlicher als etwa die Demonstranten in Hamburg oder Berlin.Und so wurden die Münchner "Schwuhplattler" denn auch von Tausenden Zuschauern gefeiert, als sie am  19. Juli bei sängender Hitze in Lederhosen und Filzhut-bedeckt, Schenkel und Schuhsohlen-beklatschend über den Münchner Gärtnerplatz tanzten. Natürlich gabs dazu zünftige Blasmusik und nicht das Standard-Techno-Bumm-Bumm, das die zweistündige CSD-Parade begleitete.

"Ollaröh-Dullijöh": Mir san schwul, und das is auch gut so - CSD auf Bayerisch!

 

 

"SM ist wie Kuscheln, nur mit Haue!"

Doch trotz allen Klamauks stand auch auf der Münchner CSD-Parade das Werben für mehr Toleranz im Mittelpunkt. Drag-Queens posierten bereitwillig für die zahlreichen Fotografen, halbnackte Männer mit kuscheligen Engelsflügeln mischten sich unter die Zuschauer, und scheinbar "harte" Frauen auf Motorrädern begleiteten die Parade mit ihrem Teddybär. Und überall präsent: der/die Sieger/In des Europäischen Schlager-Wettbewerbs mit dem Fantasiennamen "Conchita Wurst" (Bild 4), dessen Erfolg als Sieg der Toleranz über grassierende Homophobie angesehen wurde.

 

 Teddybären und röhrende Motorräder: auf der CSD-Parade geht das zusammen!

Natürlich gibt es auf jeder CSD-Parade nach wie vor auch Lebenshilfe. So bietet in München ein Verein Beratungen und Zuspruch für Transsexuelle, Transvestiten und solche Menschen an, die sich auch sonst irgendwie "anders" fühlen. Und Die Sado-Masochosten, die auf den CSD-Parade allenthalben immer zahlreicher auftreten, betrieben Aufklärung auf ganz besondere Art: "SM ist wie Kuscheln, nur mit Haue!" versprach ein Banner, getragen von jungen SM-Fans, geschmückt mit Ketten und sonstiges Foltergeschirr.

 

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