Christo ist tot
Christo (Wladimirow Jawaschew)
Bilder von Christian Fürst
Wenige Tage vor seinem 85. Geburtstag ist der weltweit geachtete und verehrte Verhüllungskünstler Christo in New York gestorben. Elf Jahre nach dem Tod seiner geliebten Lebensgefährtin Jeanne-Claude, die nicht nur seine Muse und sein astrologischer Zwilling war (geboren am selben Tagn im Juni 1935) starb er nach Angaben seines Managements eines natürlichen Tode in den USA. Unbestritten war Christo der bedeutendste Open-Air-Künstler, dessen oft extrem aufwändige Objektenicht jedermann gefielen, aber dennoch in der Welt der Kunst stets die ebührende Anerkennung fanden. In Deutschland war es seine vom damaligen konservativen Bundeskanzler Hemut Kohl abgelehnte Verhüllung des Berliner Reichstags (1995) berühmt und populär. Ich selbst begegnete ihm im April 2009, wenige Monate vor dem Tod seiner Frau bei einer Pressekonferenz in einem Flak-Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg in Wien. Obwohl er längst ein Weltstar war, trat der Künstler äußerst bescheiden auf. Er blieb wortkarg und verwies immer wieder auf Jeanne-Claude, die mit ihrem Planungsgeschick und ihren Ideen "den vielleicht wichtigeren Teil" ihrer gemeinsamen Arbeit erledige. Er wich allerdings der Frage aus, ob er denn eventuell auch an ein Verhüllungsprojekt in Österreich denke