Alster-Nixe
Umstrittene Badenixe auf der Alster
Sie ist nicht einmal nackt und erregt dennoch Aufsehen unter Hamburgs Politikern: Insgesamt vier Meter breit und fast 30 Meter lang ist die grell geschminkte "Nixe", die seit Anfang August auf der Hamburger Binnenalster, nahe der Lombards-Brücke schwimmt. Erdacht wurde "Die Badende" von dem Künstler Oliver Voss, und produziert wurde sie aus Styropor vom Dresdener Figurenbauer Peter Ardelt.
Sponsor des harmlosen Happenings ist eine britische Kosmetikfirma, die zwar nirgends genannt wird, aber dennoch (angeblich) den Unmut einiger städtischer Beamter auf sich zog. So versagte der Leiter des Bezirksamts Mitte (der Lokalbehörde) zunächst seine Zustimmung zur Wasserung der hübschen Dame mit dem Hinweis, sie versperre Fußgängern den Blick auf das Hamburger Rathaus. Am Ende aber musste sich der sozialdemokratische Bürokrat dem Druck der Kulturbehörde und anderen übergeordneten Stellen geschlagen geben. Die Plastikdame wurde zu Wasser gelassen und wurde sogleich zum weltweiten Medienobjekt. Selbst in der US-amerikanischen Provinz wurde die Nixe auf den TV-Bildschirmen gezeigt
Dass dies einigen Hamburgern gar nicht recht ist, bewiesen die Reaktionen. Mit allerlei bürokratischen Tricks etwa versuchte der Bezirkschef Markus Schreiber die harmlose Show zu verhindern. Er machte sogar aus seiner klammheimlichen Freude keinen Hehl, als die Nixe, die ob ihrer zwei sichtbaren Beine ja gar keine Nixe ist, zunächst nicht richtig schwimmen wollte und abzusaufen drohte. Doch schließlich ging die junge (oder zumindest jugendlich wirkende) Plastikdame doch noch baden. In der wenig von Fußgängern besuchten Ecke der Binnenalster soll sie nun noch ein paar Tage verweilen, bis sie dann wieder aus dem Wasser gefischt wird.