Die Bühnen der Freien und Hansestadt Hamburg scheinen dem Klassiker N°1, Johann Wolfgang Goethe, neues Leben einhauchen zu wollen. Vor zwei Wochen präsentierte das Thalia Theater in einer sogenannten öffentlichen Probe einen rudimentären, aber begeisternden  "Faust" , der bei den Salzburger Festspielen seine Premiere haben soll. Am 16. November 2010 fand im Deutschen Schauspielhaus die Generalprobe für "Götz von Berlichingen" statt. Der tschechische Regisseur Parizek, der auch die Bühne gestaltet,  geht  sparsam mit technischen Mitteln um. Desto intensiver kümmert er sich um die Personenregie und so können die Schauspieler ihr ganzes Können aufbieten, um zu beweisen, dass Schauspiel mit Spiel und Schau zu tun hat. Da geht es durchaus munter und frivol zu,aber auch bedrückend. Am Schluss herrscht Betroffenheit über einen Ritter, der abgewirtschaftet hat und seine Zeit mit ins Grab nimmt - ein deutsches Drama. Andreas Pawlouschek begleitete das Geschehen auf der Bühne einhundertfünfzig spannungsgeladene Minuten mit der Kamera.