Fotografin des Monats - Jutta Schär

"Alles, was Augen hat" - Streetfotografie von Jutta Schär

"Authentische, ungestellte Bilder" sind es, die Jutta Schär schon immer angestrebt hat. "Am liebsten fotografiere ich Menschen und danach Tiere. Halt alles, was Augen hat", sagt die Fotografin (http://www.juttaschaer.de). Wer sich auf diversen Internet-Seiten durch ihr Portfolio klickt, kann dies unschwer bestätigen. Jutta Schär liebt (fotografisch) Menschen und ganz besonders gilt ihr Interesse den sozial Benachteiligten, den Alten, den Schwachen.

Zu ihren großen Vorbildern zählen die wichtigsten Street-Fotografen. Dabei hat sie inzwischen ihre eigene Bildsprache gefunden. Stets ist sie "mittendrin". Ihre Straßenporträts von Obdachlosen, Betrunkenen, von Grüppchen und Gruppen von Ausgestoßenen oder Isolierten  sind so gut wie nie aus der sicheren Entfernung mit dem langen Tele gemacht. Jutta Schär, die seit ihrer frühesten Kindheit in Hamburg lebt und sich deshalb auch eine "echte Hamburgerin" nennt, kommuniziert mit den Menschen, die sie ablichten will, fragt sie um Erlaubnis.

 

 

Viele ihrer Bilder lassen erahnen, dass die Fotografin, die vor wenigen Jahren aus dem offiziellen Berufsleben ausgeschieden ist, bei ihrer fotografischen Arbeit durchaus ein Risiko für sich selbst eingegangen ist, auch wenn sie das nicht so empfunden hat. "Angst habe ich eigentlich nicht" erzählt sie. Aggression schlage ihr nur selten entgegen. "Einmal vor einigen Jahren im (Hamburger) Karolinenviertel, da war ich schon sehr geschockt und bin dann bestimmt ein Jahr nicht mehr dort hingegangen". Aber das kann sie letztlich nicht von ihrer engagierten Arbeit mit der Kamera abhalten.

Technische Perfektion, das weiß Jutta Schär, ist in der Straßenfotografie eher zweitrangig. Wichtig sind Motiv und Ausdruck; wichtig sind die Gefühle, die ein "Street" beim Betrachter auslöst. Und Schärs Bilder lösen Gefühle aus - wenn auch nicht immer behagliche...

Christian Fürst, nmms 7. Februar 2011

 

 www.fotogemeinschaft.de/v/fotografen/Jutta-Schaer/

www.flickr.com/photos/jutta-schaer

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