Augenblicke Südtirol
Zwei Fotografen - ein Forum: "Augenblicke Südtirol"
von Andreas Pawlouschek, nmms
Es ist eine stille Bergwelt und so sind es auch die Bilder von Sonja Minisini und Christian Steger, trotz ihrer manchmal sehr kräftigen Farbensprache. Der Mensch bleibt, was er in Wirklichkeit auch auch ist im Vergleich zu den Dreitausendern - klein, aber nicht kleingemacht. Wer wie Sonja und Christian mitten im Tal wohnt kann den Vorteil der kurzen Wege nutzen, wenn Licht und Wetter optimal sind. Und wenn dann offenbar jeder jeden Steig kennt, wird das fotografische Schaffen über die Jahre zu einer optisch-dokumenarischen Topographie mit hohem künstlerischen Wert. Hier eine Bilderstrecke im Wandel der Jahreszeiten:
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Das Land prägt den Menschen - der Mensch die Landschaft
Es gibt Bergwiesen in Südtirol, die sind derart steil, dass die Hühner Steigeisen tragen müssen. So sagt man im Scherz und beschreibt doch nur eine Situation, der viele Bauern ausgesetzt sind - seit Jahrhunderten. AP hat bei seinen vielen Reisen und Wanderungen durch Südtirol Menschen, zum Teil an Seilen gesichert, an Hängen arbeiten sehen, deren Neigung selbst geübten Berggehern Schwindel verursachen kann. Die Arbeit für den Hof und das Vieh ist hier immer auch ein Dienst am Land, ein wichtiger und unverzichtbarer Teil Landschafts- und Naturschutz. Und so gehört diesen Menschen viel Respekt. "Augenblicke Südtirol" bringt ihn in Bild und Wort zum Ausdruck.
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"Lot mi Hoam"
warum atmen, warum noch da?
Die Dämonen kämpfen den ganzen Tag, ich kämpf dagegen und verliere doch.
Wo geht es hin, wo will ich hin?
Und vor allem wann?
1 Tag? 1 Jahr?
Wie lange noch?
Diese Frau feiert am 5.Februar ihren 92.Geburtstag und ist die Grossmutter meines Freundes. Sie ist seit fast 2 Jahren an den Rollstuhl gefesselt und wird von 2 Kindern rund um die Uhr betreut. Ihr grösster Wunsch, (wie sie selber sagt) wäre nach Hause zu gehen.... "Lot mi Hoam"
Sie durfte "heimgehen"...... + 30.12.2005 ...... Danke für die schöne Zeit mit ihr.
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So stellte "Augenblicke Südtirol" diese Aufnahme einer alten Frau im Internetforum "fotocommunity.de" ein. Die Art, diesen Menschen in Bild und Wort zu portraitieren, ihn zu würdigen, ja ein Denkmal zu setzen spricht für das hohe Maß an Sensibilität von Sonja und Christian. Sie lieben Menschen in schweren und in guten Zeiten, jung oder alt, alleine am Berg, bei schwerster Arbeit am Steilhang oder auch Männlein und Weiblein im Stadl.
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Das Tal und seine Besiedlung
Seit sie vor wenigen Jahren mit ihren Aufnahmen an die Öffentlichkeit getreten sind, fand der besondere Blick auf ihre Heimat das Ahrntal und seine Menschen rasch Interesse. Die Arbeiten von "Augenblicke Südtirol" wurden publiziert. Ermutigt durch den zunehmenden Erfolg beteiligte man sich an Fotowettbewerben auch außerhalb der Landesgrenzen - sehr erfolgreich, was nicht verwundert.
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Natur pur
Wer die große Bergwelt um sich hat, muss nicht notwendigerweise den Blick für die kleineren Schönheiten der Natur verlieren. Die folgende Bilderstrekce zeigt, dass "Augenblicke Südtirol" auch hier eine überraschend frische Sicht der Dinge präsentieren können.
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Epilog
Sonja Minisini und Christian Steger sind zwei außerordentliche Persönlichkeiten. Es ist bewundernswert, wie sie in nur wenigen Jahren nicht nur zu fotografischer Meisterschaft gefunden haben, ohne sich als "Profis" zu bezeichnen. Mich fasziniert an ihren Bildern, seit ich sie 2006 erstmals sah, der inhaltliche Ansatz: Die Liebe zu ihrem Tal und seinen Menschen. So steht das Ahrntal aus meinem Verständnis der beiden Fotografen heraus stellvertretend für das Land Südtirol. Heimatliebe wird hier nicht mit historisierender Gefühlsduselei überzogen. Ich hoffe und freue mich darauf, die Beiden im Herbst in dem Tal treffen zu können, dass auch ich sehr schön finde und in dem ich mich wohl gefühlt habe.
Titel: "Wo einst die Weinberge standen..."
Gerne verweist nmms auf:
http://www.augenblicke-suedtirol.com/
http://www.fotocommunity.de/pc/account/myprofile/494961