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Arrenberg (Hintergrund)

(nach Wikipedia)

Wo, bitte, liegt Arrenberg, das der US-stämmige Fotograf und Maler Frederick Mann seit Jahrzehnten beobachtet und fotografiert hat.

 

Folgenden Hintergrund findet man bei Wikipedia:

Arrenberg liegt westlich der Innenstadt von Elberfeld im Stadtbezirk Elberfeld-West beiderseits der Wupper. Die nördliche Grenze des Quartiers verläuft am Nützenberg entlang der Nützenberger Straße und der Vogelsauer Treppe. Im Süden reicht das Wohngebiet über die Bahnstrecke Düsseldorf–Elberfeld hinaus bis zur Neviandtstraße. Im Osten wird es von der „Tannenbergstraße“ begrenzt und im Westen von dem Elberfelder Heizkraftwerk. Benannt ist das Quartier nach dem „Arrenberg“, dem nördlichen Hang des Kiesbergs.
Geschichte

Arrenberg wurde erstmals 1345 urkundlich erwähnt, weitere Nennungen erfolgten 1505 und 1550. Der Hof gehörte zum Höfeverband Elberfeld, der ein Allod des Kölner Erzstifts war und sich im Amt und Kirchspiel Elberfeld befand.[1] Der Hof ist als Arenberg auf der Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies aus dem Jahre 1715 verzeichnet. Das südlich liegende Obere Arrenberg ist dort als o.Arenberg verzeichnet. Auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 ist der Ort als Am Arrenberg und auf der Preußischen Uraufnahme von 1843 als Vorm Arrenberg verzeichnet.

1815/16 lebten 283 Menschen in Arrenberg.[2] 1832 gehörte der Ort zur Steinbeck- und Arrenberger Rotte des ländlichen Außenbezirks des Kirchspiels und der Stadt Elberfeld. Der laut der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Dorfschaft kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit ein öffentliches Gebäude, 30 Wohnhäuser und 14 landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 300 Einwohner im Ort, sieben katholischen und 293 Protestanten.

Als sich im 19. Jahrhundert insbesondere am Laufe der Wupper zahlreiche Industriebetriebe ansiedelten, entwickelte sich der Arrenberg zu einer industriell geprägten Vorstadt westlich von Elberfeld, die durch die für das Wuppertal typische Mischbebauung aus Fabrikantenvillen, Fabrikationsgebäuden und Arbeiterwohnungen geprägt ist.

1856 bis 1863 wurden die Städtischen Krankenanstalten, bekannt als Ferdinand-Sauerbruch-Klinikum erbaut. Daneben wurde ebenfalls Mitte des 19. Jahrhunderts eine Psychiatrische Klinik errichtet. Das städtische Waisenhaus wurde zwischen 1851 und 1854 erbaut und im gleichen Jahr eröffnet. Es beherbergte im Jahr 1861 zusammen 270 Kinder.

Heute leben hier auf einer Fläche von 0,86 km² 5449 Einwohner. Die meisten der Wohngebäude sind älterer Bauart und stammen noch aus der Gründerzeit. Die daher eher günstigen Mieten haben dazu geführt, dass am Arrenberg viele Mitbürger mit Migrationshintergrund, Studenten der nahe gelegenen Bergischen Universität Wuppertal oder ältere Menschen wohnen.

Frederick Mann - Ein Farbiges Gesicht des Alltags

Frederick Mann - Die Kunst des Alltäglichen

von Christian Fürst, nmms


Fast alle seine Bilder sind "realistisch". Wenn Frederick Mann loszieht, um die Welt um sich herum zu beobachten, dann geschieht das nicht in der Absicht, sie zu verfremden. Und dennoch wirken die Bilder des gebürtigen US-Amerikaners nicht selten surreal, plakativ. Bilder, an denen die meisten vorüber gehen würden, hält der Maler bei seinen täglichen Erkundungs- und Spaziergängen fest. Auf diese Weise schuf Mann, der in Arrenberg - einem Stadtteil von Wuppertal lebt - ein ganz eigenartiges, farbiges Portrait seiner Stadt und ihrer Menschen, die wir im Folgenden in einigen kleinen Ausschnitten zeigen.    

"Ich komponiere meine Bilder (bereits) mit der Kamera" erläutert der Künstler, der auch nach vielen Lebens- und Schaffensjahren in Europa seine Muttersprache Englisch bevorzugt. Aufwändige Kameras benötigt er dazu ebenso wenig, wie eine komplexe Bildbearbeitungssoftware. "Ich benutze diverse, verschiedene Apparate, da jede Kamera ihren ganz eigenen Charakter hat."

Die meisten seiner Fotografien sind deshalb Einzelbilder "von der Stange", die alle aus digitalen Kameras stammen. Umfassende Manipulationen sind ihm fremd: "Meine Bildbearbeitung hält sich in engen Grenzen", sagt er. Meist besteht sie im Hinzufügen eines Rahmens, der fast immer weiß ist und dazu noch die Bildwirkung verstärkt. 

 

 

 

 

Zuerst war das Sehen

Vielleicht waren es seine fotografischen Anfänge als Teenager, die ihn und sein Verhältnis zur Fotografie prägten. "Ich begann mit einer einfachen Kodak Instamatic", erzählt er. Eigentlich war sie nicht viel mehr als ein Spielzeug, mit dem er die üblichen Familienfeiern festhielt. 

 Keine "Manipulation" durch die Software bei Frederick Mann, auch wenn die Bilder oft verfremdet wirken

 

"Doch dann erinnere ich mich lebhaft an eine Zeit, als ich 15 war und mit meinem Vater durchs ländliche Pennsylvania fuhr. Plötzlich wurde mir bewusst - und ich sagte es ihm - dass ich ja drei-dimensional sehen konnte. Irgendwie war das für mich völlig unerwartet und verschaffte mir sehr viel Vergnügen. Seither macht es mir Spaß, einfach nur zu schauen und zu beobachten.

Säter, nach seiner Dienstzeit als Soldat bei der US-Armee (die er in Deutschland absolvierte) begann er zu schreiben und zu malen. Er zog auf die griechische Insel Hydra, wo er als Künstler arbeitete und dort ein typisches Boheme-Leben führte. An ernsthafte Fotografie dachte er damals allerdings nicht. "Ich habe damals eher die abblätternde Farbe an den Wänden griechischer Häuser und die üblichen Aktmodelle fotografiert", erzählt Mann heute, "und das alles eher im klassischen Stil."

 

 

"Rücksicht" auf den Alltag

 

 

Die Bekanntschaft mit einem deutschen Maler aus Berlin, der im selben Haus auf einem Berg von Hydra wohnte, veränderte seine Sichtweise. "Er wurde mein Mentor und ich arbeitete wie ein Geselle im Mittelalter für ihn. Er verbot mir zu fotografieren. Er glaubte, die Benutzung der Kamera würde die Sichtweise eines Malers negativ beeinflussen." Dafür erkannte er meine Begabung für Komposition. Von ihm lernte ich das Handwerk der Malerei, und das dauerte mehrere Jahre. 

Doch dann zog es den eigentlich aus New England stammenden Mann mit seiner jungen Frau nach San Francisco, wo ihr Sohn geboren wurde. "Es war die Zeit der 'Flower-Power'. Ich kam weder zum Malen noch zum Fotografieren, weil ich unseren Lebensunterhalt verdienen musste". Danach ging es zurück nach Hydra, wo er weiter malte. "Ich beteiligte mich an Gruppenausstellungen in Athen, auf denen einige meiner Bilder verkauft wurden."

Später arbeitete Mann dann viele Jahre in sozio-kulturellen Einrichtungen, Arbeitsgruppen, oder etwa der Schaffung der Künstlertsozialversicherung etc. Engagierte Fotografie unternahm er dann erst wieder mit der Pensionierung vor 9 Jahren.

 

 

 

Schaufensterpuppen

 

 

Anfangs fiel es ihm schwer, sich mit dem Medium Fotografie vertraut zu machen. Inzwischen arbeitet Mann mit seinen kleineren Kameras (u.a. Lumix LX3, Leica VLUX1, Canon G1X) und nutzt dabei deren unterschiedliche Bildeigenschaften und Formate von 3:2, 4:3, 5:4, 1:1 bis 16:9. "Zunächst musste ich mich daran gewöhnen, der Kamera zu vertrauen", sagt er. Ich musste erst das Gefühl für Komposition, Farbe und natürlich die Bearbeitung bekommen.

Am Beginn standen Landschaftsaufnahmen an seinem damaligen Wohnort in Flandern. Inzwischen kommen die Themen  überwiegend aus Arrenberg, einem Stadtteil von Wuppertal, wo er regelmäßig mit anderen Gleichgesinnten an Fotoprojekten aber auch politischen Künstleraktionen arbeitet.

 

 

Schwebebahn

 

 

 Überhaupt: Bei Mann kann man soziales und künstlerisches Engagement nicht trennen. So hat er zusammen mit anderen Fotografen etwa ein interessantes Portrait seines Stadtteils Arrenberg ("109nebenan - Arrenberger Ansichten") geschaffen, engagiert sich lebhaft politisch (und fotografisch!) gegen Rechts und fotografiert fast täglich die Menschen und ihren Arbeits- und Lebensraum.

 

 

 

Grünes 

 

Landschaftsaufnahmen sind für Mann immer verbunden auch mit Umwelt-Bewusstsein. "Doel, in Belgien, etwa ist eine echte Ghosttown, die mich sehr beeindruckt hat", erzählt er. "Antwerpen wollte seinen Industriehafen erweitern und hat die Kleinstadt praktisch sterben lassen. Gleichzeitig versuchten sie, alle Bürger zum verlassen des Gebiets zu bewegen. Doch die wollten in der Gemeinde bleiben, selbst wenn sie im Schatten eines Atomkraftwerks leben würden. (http://doel2020.org/  -  http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/1871859/)

Schwarz-Weißes

  

Von Haus aus gehört Farbe zur Fotografie Manns, aber gelegentlich greift er doch zur Farbreduktion oder direkten SW-Umwandlung.

 

Stadt-Landschaften

Für mich haben die Stadtlandschaften von Frederick ihren ganz besonderen Reiz. Auch das unbedeutend erscheinende Detail wird hier plötzlich zum Motiv. Die starke Farbigkeit vielen Bilder macht sie zu kleinen, unterhaltsamen Gemälden. 

"Wie und vor allem wo man lebt ist so bedeutend. Die folgenden Bilder stammen alle aus Arrenberg, einem Stadtteil der eigentlich künstlich geschaffenen Stadt Wuppertal, in die ich nach zehn Jahren Abwesenheit zurückgezogen bin", erläutert Mann. Die Bilder drücken aus, wie man in dem Viertel lebt, und welches Lebensgefühl hier herrscht

 

 

Katzen

Menschen die Katzen lieben, müssen eigentlich gute Menschen sein, glaube ich. Und Katze bei den Manns zu sein, ist wohl ein besonderes Vergnügen. Die beiden gelben Tiger "Baldrian" (Baldi) und "Johanniskraut" (Jan) sind Brüder, die das Ehepaar aus dem Heim holte. Angeblich total lieb und eher phlegmatisch, haben sie genau das Gegenteil bewiesen.

 

Je kleiner, desto besser. Immer eine Herausforderung für Katzen

 

Hier gibt es mehr von Frederick Mann:

 

www.fotocommunity.de/fotograf/frederick-mann/897282

fotoprojekt-arrenberg.de/

 

 

Alle Texte copyright Christian Fürst, 2013

 Alle Bilder copyright Frederick Mann, 2013