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Claudia Otto

Biographisches



aufgewachsen ist sie in Berlin in einer Medizinerfamilie. Ihr Musikstudium (Flöte) absolvierte sie bei „Hanns-Eisler“, Berlin.
Orchesterarbeit: Seit 1987  als Soloflötistin im Philharmonischen Orchester Vorpommern
(im Theater Vorpommern); daneben zahlreiche solistische , kammermusikalische Auftritte
auch in Rundfunk und Fernsehen. Tourneen führten sie nach Japan, Südostasien, Spanien, Schweden...

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Fotografie:

Claudia Otto fotografierte seit ihrer Kindheit analog, seit 2004 dann digital. Inzwische hat sie es zu ersten regionalen Ausstellungen gebracht.
Weitere Aktivitäten sind in Planung.
Otto ist Mitglied bei „mopho 101“: http://mopho101.com/gallery

 



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Menschen und Stimmungen - Claudia Otto

"Auf das Innerliche kommt es an" - Bilder von Claudia Otto

von Christian Fürst

 

In vielen Fotografien von Claudia Otto ist Musik. Kein Wunder, denn Claudia Otto ist Berufsmusikerin, Soloflötistin in einem aufstrebenden ostdeutschen Sinfonieorchester. Viele ihrer Bilder - fast immer sind es Fotos von Menschen - strahlen Sinnlichkeit und Wärme aus. Und wenn sie einmal Menschen in einer oft deprimierenden, sozialen Wirklichkeit ablichtet, so sind sie nie verletzend. Ihre Bilder klagen nicht an, sie beschreiben vielmehr. Sie sind nicht entwürdigend, sondern lassen den Fotografierten ihre Würde, wenngleich sie nicht beschönigen. Und obwohl Claudia Ottos Fotografie von der typischen Neugier der "Street"-Fotografin zeugen, beweisen sie stets auch Herz und Humor und einen Sinn fürs Mystische.


Zu ihrer Motivation sagt sie: "Als Musikerin bin ich der Vergänglichkeit meines Spiels, der im Raum verklingenden Töne unterworfen... Das hat etwas Magisches und Zauberhaftes. Aber manchmal wünschte ich mir, dass etwas bleibt - eine Weile zumindest!" In der Fotografie, so meint sie, "(kann ich) Situationen, Dinge auf meine ganz persönliche Weise einfangen. Ich versuche, ihr Wesen zu erfassen und mich von dieser Seite den Geheimnissen des Lebens, des Traumes zu nähern. Ich kann Menschen sehr nah kommen, kann Erlebtes, Erlittenes reflektieren, verarbeiten, innere Bilder visualisieren, Gefühle sichtbar machen."

 

 

 

Fantastisches 

 

Da ich mich immer auch für Philosophisches, Märchenhaftes, Versponnenes, 'Verrücktes' interessiere, mache ich gerne 'Sinnbilder'; sie erscheinen im Kopf und ich versuche sie fotografisch umzusetzen. Das ist eine äußerst spannende Angelegenheit, weil die Ideen, wenn man Glück hat, einfach einfließen, und man sie nur beim Schopfe packen muss...

Zur Umsetzung muss dann öfter mein lieber Sohn Leo, Freunde oder ich selbst Modell stehen, sitzen oder laufen oder manchmal ziemlich „Verrücktes“ anstellen. Bei dieser Art der Fotografie, die ich hier als *Kunstfotografie* bezeichnen möchte, versuche ich Inneres nach außen zu kehren, Stimmungen, Gefühle, Gedanken zu Bildern zu machen...meist allegorisch, oft subtil, mit einem kräftigen Schuss Melancholie oder einer pfefferigen Zugabe Humor.

 

 

 

Das Alter

"Die menschliche Palette an Ausdrucksweisen, Bewegungen, Reaktionen ist unerschöpflich und muss durch den Fotografen nur als besonders erkannt werden", erläutert die fotografierende Musikerin. "Alles tanzt vor unserer Nase, wir Fotografen müssen nur abdrücken.."

 

 

 

 

Sozialkritisches

"Am allermeisten liebe ich die Menschenfotografie", sagt Claudia Ott. Besonders auf großen Reisen, ob nach Asien, Afrika, ans Mittelmeer oder auch in osteuropäische Länder - sei's privat oder mit ihrem Orchester  - lässt sie sich in den Straßen treiben: "Ich mische mich mitten hinein, beobachte die Menschen beim Leben und Arbeiten. Inzwischen habe ich gelernt, sie anzusprechen, mit Händen und Füßen zu reden, denn es hat mir irgendwann nicht mehr gereicht, sie einfach nur abzulichten. Dieses 'ihnen nahe kommen' und sei es nur für kurze Zeit, macht mir Freude und gibt mir eine Art weltverbindende Zufriedenheit.

 

 

"Dass ich dann irgendwann auch fotografiere, ergibt sich dann ganz leicht...viele lassen sich gern fotografieren, besonders in Rumänien habe ich gemerkt, dass es für die Menschen eher ein Ausdruck von Wertschätzung ist, fotografiert zu werden. Es geht mir in der Fotografie allerdings  immer auch um Respekt und Achtung. Manches fotografiere ich deshalb ganz bewusst nicht."

 

 

Einfach Menschen

"Die menschliche Palette an Ausdrucksweisen, Bewegungen, Reaktionen ist unerschöpflich". Davon ist Otto überzeugt; sie müsse "durch den Fotografen nur als besonders erkannt werden": "Alles „tanzt direkt vor unserer Nase, wir Fotografen müssen nur abdrücken!"
"Wunderbar ist, Menschen beim Arbeiten zu fotografieren, wie sie ihre Hände gebrauchen, sich konzentrieren...sie sind dann ganz sie selbst, authent, unverstellt, echt."

 

 

 

 

 

Seit Jahren mache ich mich auf den Weg, sehen zu lernen, und merke, das ist eine Aufgabe, die kein Ende hat. Hier den *richtigen* Moment abzupassen, Perspektiven und Schnitt sofort zu erfassen, das Bild vor dem Abdrücken als Ganzes zu sehen, fordert mich immer wieder heraus...

Dabei ist mir die Technik immer nur Form, mir kommt es, wie auch in der Musik, auf das Innerliche an. Ein Pianist, der nur virtuos über die Tasten gleitet, wird mich nicht interessieren, die Musik wird plätschernd an mir vorübergleiten – es kommt darauf an, wirklich etwas auszudrücken in der Kunst, Geschichten zu erzählen, dem Zuhörer oder Betrachter dessen eigene Erlebnis- und Fühlwelt aufsperren zu helfen, Assoziationen loszutreten, Gefühltes dinglich werden zu lassen...

 

 

Menschen in Asien

 

 

 

"Als Künstler darf man nie nur auf der Oberfläche des Seins wandeln-"

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Nein, oberflächlich sind die Bilder der Musiker-Fotografin ganz sicher nicht. Sie sind für mich von einer stillen Tiefe. Sie zeugen von Neugierde, ohne je voyeuristisch zu sein. Und sie zeugen auch von Empathie und sehr viel Einfühlungsvermögen.

Weitere Arbeiten von Claudia Otto sind hier zu sehen: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/907351

 

 

Alle Bilder copyright Claudia Otto 2011