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HINTERGRUND

In der 1978 gegründeten Ballettschule des HAMBURG BALLETT werden Jugendliche aus aller Welt im Alter von 10 bis 18 Jahren für den Bühnentanz ausgebildet. Schwerpunkt der Ausbildung ist der klassisch-akademische Tanz. Daneben wird großer Wert gelegt auf eine gute Ausbildung in moderner Tanztechnik, Tanz-Komposition und in Folklore.

Der Unterricht findet statt im Ballettzentrum Hamburg – John Neumeier. In der ehemaligen "Oberrealschule für Mädchen an der Caspar-Voght-Straße" (OCV) in Hamm, eines der letzten Gebäude des großen Hamburger Architekten und Stadtbaumeisters Fritz Schumacher, arbeiten sowohl die Compagnie des HAMBURG BALLETT als auch die Schule in insgesamt neue Ballettsälen. Auch das Internat mit Platz für 35 Schüler ist in diesem Gebäude untergebracht.

Die Aufnahmeprüfungen für die Ballettschule finden alljährlich im Frühjahr statt. Das Aufnahmealter für die Vorschule beträgt 7 bis 9 Jahre, für die Ausbildungsklassen 10 bis 16 Jahre und für die Theaterklassen 16 bis 18 Jahre (Jungen bis 19 Jahre). Vorausgesetzt werden körperliche Eignung, rhythmische Begabung, tänzerische Veranlagung, Improvisationstalent und eine dem Alter entsprechende Ballett-Technik.

 

Seit 2011/12 gibt es am Gymnasium Hamm ein "Ballett-Profil"
Das Oberstufenprofil wurde eigens für die SchülerInnen der Ballettschule des HAMBURG BALLETT eingerichtet. SchülerInnen aus dem In-und Ausland haben so die Möglichkeit, ihre Ballettausbildung und das Abitur parallel zu absolvieren. Das Profil wurde vom Gymnasium Hamm entwickelt. Ziel der Ausbildung zum/r klassischen Bühnentänzzer/in zu vereinfachen. Der allgemeine Ausbildungstandard wird so verbessert.


(Quelle: Hamburg Ballett - http://www.hamburgballett.de/d/schule.htm)

Neumeiers Nachwuchs - Hamburg Ballettschule Tanzt

Erste Schritte - John Neumeiers Ballettnachwuchs vor großem Publikum

von Christian Fürst, nmms

 

Eigentlich ist der Ballettchef nicht so bescheiden. John Neumeier, der in diesem Jahr 70 Jahre alt und mehrfach ausgezeichnet wurde, weiß sehr wohl um die Qualität seiner eigenen Arbeit und die seiner Tänzer. Doch vor wenigen Tagen stapelte der Choreograph und lang gediente Chef des Hamburg Balletts tief: "Erste Schritte" nannte der US-Amerikaner eine knapp dreistündige Tanzvorführung der von ihm gegründeten Ballettschule. Doch die "Ersten Schritte" sollte man vermutlich nicht allzu wörtlich nehmen. Die Schüler seines 1978 gegründeten Ballett-Gymnasiums entzündeten auf der großen Bühne der Hamburger Staatsoper in allen Ausbildungsstufen ein tänzerisches Feuerwerk, das keine Sorge um die Zukunft des Ballettnachwuches in der Hansestadt aufkommen lässt.

 

so leicht und doch so schwer: Neumeiers junge Nachwuchs-Tänzer bewiesen einmal mehr ihren hohen Ausbildungsstand

 

 

Jahrelang härtestes Training mit ungewissem Ausgang

Um dieses hohe und höchste Niveau zu erreichen, bedarf es viele Jahre härtesten Trainings. In Neumeiers Ballettschule werden inzwischen schon die ganz Kleinen von hoch qualifizierten Tanzlehrern und nicht zuletzt von Neumeier selbst ausgebildet. Die Schüler selbst kommen aus aller Welt, wie man unschwer bei der Aufführung von "Erste Schritte" sehen kann. Und wer es bis zur letzten Klasse schafft, der hat durchaus gute Chancen, im extrem harten Wettbewerb um einen Platz in einer der großen Compagnien der Welt zu bestehen.

 

Wer die harte und entbehrungsreiche Ausbildung bis zum Abschluss schafft, hat gute Aussichten im harten Wettbewerb um die begehrten Jobs bei den großen Compagnien

 

Während der Fotoprobe zu "Erste Schritte", unterbricht Neumeier mehrfach die Aufführung, begibt sich persönlich auf die Bühne, um  den Tänzern Ratschläge zu geben. Der Choreograf kümmert sich pedantisch um jede Kleinigkeit: Stimmt die Beleuchtung nicht? Warum kommt die Solo-Tänzerin zu spät auf die Bühne. Neumeier mustert jede einzelne Bewegung der Studenten, korrigiert ihre Haltung, aber auch den Ausdruck.  Seine Schüler folgen ihm mit sichtbarer Begeisterung. Die folgende Bilder-Serie entstand unbemerkt während der Probe aus der 14. Reihe des Parketts.

 

 

  

 

Vorwort von John Neumeier

In erster Linie bin ich Choreograf. Um meine Visionen zu verwirklichen, brauche ich Tänzer, eine Compagnie, die mit mir arbeitet und mit der ich Choreografien entwickeln kann. Weil ich Tänzer brauche, gut ausgebildet, die meine choreografische Sprache verstehen, sie "sprechen" und körperlich umsetzen können, brauche ich eine Schule, aus der Nachwuchs und Erneuerung kommen.

Als Choreograf wollte ich eine Compagnie aufbauen, die ein unverwechselbares Gesicht hat, und dazu eine Schule gründen, die beides in sich vereint: eine fundierte, in gewissem Sinne neutrale, klassische Ausbildung und eine persönliche Prägung - eine Schule "mit" und "ohne" Stil: "mit Stil", weil sie einer spezifischen Compagnie angeschlossen und an einen bestimmten Choreografen gebunden ist.

Grundlage allerdings ist eine solide, umfassende tänzerische Erziehung - "ohne Stil". Die Schule des HAMBURG BALLETT bietet eine intensive klassisch-akademische Ausbildung, ergänzt durch Unterricht in moderner Tanztechnik, in Tanz-Komposition und Folklore. Diese zeitgenössische Ausbildung gibt den jungen Tänzern das nötige Rüstzeug, sich in der heutigen Tanzwelt zu behaupten und auch in anderen Ensembles zu bestehen, ob in Deutschland oder im Ausland, ob beim Béjart Ballet Lausanne, beim Ballett der Dresdner Semperoper, beim Englisch National Ballet, oder beim Nederlands Dans Theater, um nur einige der Compagnien zu nennen, die Absolventen der Hamburger Schule engagiert haben.

In der praktischen Arbeit mit der Hamburger Compagnie und mir lernen die Schüler, eine individuelle choreografische Handschrift umzusetzen. Das Ballettzentrum mit seinem engen Zusammenleben von Schule und Ensemble gibt uns die Möglichkeit, dieses Grundkonzept intensiv zu verfolgen. Ich halte das für ein ganz wesentliches Erlebnis für jeden heranwachsenden Tänzer. Es macht bewusst, dass Ballett sowohl eine sehr alte, tradierte Kunst als auch eine sich ständig erweiternde, lebendige Sprache ist, die offen macht für andere Stile, andere Bewegungsform, andere Choreografen.

 

 

 

 

Die jungen Tanzschüler werden in allen Richtungen des modernen Tanzes, aber auch des klassischen Balletts ausgebildet. Nicht wenige von ihnen haben in den vergangenen 34 Jahren nicht zuletzt aufgrund der umfassenden Schulung in Neumeiers eigener Truppe getanzt, oder fanden Jobs in internationalen Compagnien. "Erste Schritte" sind damit letztlich auch die ersten Schritte zu einer möglichen großen Karriere.

 

 

 

Karneval der Tiere (Saint-Saens)

 

 

 

 

Absolventen der Ballettschule des HAMBURG BALLETT   

Die Mitglieder des Hamburg Balletts waren oder noch sind:

 Joseph Aitken, Maude Andrey, Anton Alexandrov, Aurore Aleman Lissitzky, Braulio Alvarez, Lucilia Alves, Mayo Arii, Stefanie Arndt, Silvia Azzoni, Silvano Ballone, Maria Baranova, Patrick Becker, Franziska Beckmann, Amélie Berthet, Radoslaw Boguski, Kristina Borbélyová, Stephan Bourgond, Jacek Bres, Karin Brennan, Alison Brooker, Alexander Busch, Marie-Soizic Cabié, Laura Cazzaniga, Christelle Cennerelli, Florencia Chinellato, Zachary Clark, Hannah Coates, Antonin Comestaz, Philippa Cook, Orkan Dann, Peter Dingle, Ralf Dörnen, Catherine Dumont, Christopher Evans, Christina Fritschi, Agnès Galatoire, Massimo Garon, Andrzej Glosniak, Célicia Haas, Nicole Ham, Skye Harrison, Ulrike Hartmann, Anne-Catherine Haller, Yukichi Hattori, Vladimir Hayryan, Julia Hellmund, Anna Herrmann, Sonja Herrmann, Roger Höde, Natalia Horecna, Matias Iaconniani, Takeshi Ikeda, Futaba Ishizaki, Milan Jarosch, Marissa Jiménez, Emilija Jovanovic, Marc Jubete Bascompte, Carsten Jung, Stella Kanatouri, Alison Kappes, Susanne Klement, Vladimir Kocic, Megumi Kondo, Viktor Koukal, Yosuke Kusano, Anna Laudere, Hocine Layada, Marcelino Libao, Xue Lin, Carolina Lohfert, Carolina Mancuso, Klara Matyas, Kim David McCarthy, Priscilla McDonald, Aleix Martinez, Bettina Marup, Arsen Megrabian, Cornelia Meierhans, Isadora Meza, Stephanie Minler, Ekaterina Mamrenko, Taisia Muratore, Mathias Nolte, Yuka Oishi, Shintaro O-ue, Tomi Paasonen, Sun-Su Park, Manuel Pelmus, Zhaoqian Peng, Percevale Perks, Nathalie Perriraz, Lidia Pettinicchio, Alban Pinet, Florian Pohl, Anna Rabsztyn, Lennart Radtke, Edvin Revazov, Dale Rhodes , Alexandre Riabko, Roberto Rigamonti, Sasha Riva, Lucia Rios, Francisco Ruiz-Echarri, Valentina Scaglia, Sofia Schabus, Parvaneh Scharafali, Dominik Schoetschel, Alexandra Schmidt-Rieche, Megan Scott, Sakura Shimizu, Ben Shitrit, Joel Small, Emily Smith, Lucia Solari, Ines Sprenger, Jane Standish, Yohan Stegli, Karen Stephenson, Martin Stiefermann, Thomas Stuhrmann, Yaiza Coll Suppert, Maciej Sziszkowski, Alexandr Trusch, Konstantin Tselikov, Jacek Tyski, Ivan Urban, Isadora Valero Meza, Sophie Vergères, Constant Vigier, Miljana Vracaric, Lizhong Wang, Kiran West, Dirk Weyershausen, Anna-Lena Wieg, Chelsea Winter, Joanne White, Natalia Wojciechowska, Eliot Worrell, Dao Yuan Chen, Mariana Zanotto, Dina Zaripova

 

Das Vorwort und die Liste der Tänzer habe ich der offiziellen Hompage der Schule entnommen:

Mehr Informationen finden Sie hier: www.hamburgballett.de/d/schule.htm