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CF - Tod einer Wiener Legende - Kaffeesieder L. Hawelka wurde 100
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am 29.12.2011 |
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Nach Angaben der Agentur ist Hawelka, der trotz seines hohen Alters fast täglich Zeit in seinem 1939 eröffneten Café verbrachte, "zu Hause im Kreise der Familie entschlafen".
Christian Fürst hatte den berühmten "Kaffeesieder" erst Mitte Oktober in Wien im renovierten Café getroffen.
Seine Bildreportage über Wiens einstigen Künstlertreff finden Sie hier
"Mein Vater ist in seinem Bett gelegen und ohne Schmerzen eingeschlafen", berichtete seine Tochter Herta. Hawelka war bereits im Frühjahr einer großen Feier zu seinem 100. Geburtstag ferngeblieben.
Trotz seines hohen Alters kam der Cafetier auch heuer noch beinahe täglich in sein berühmtes Lokal in der Dorotheergasse. "Er hat immer noch seine 20-Stunden-Woche", schmunzelte Enkel Michael Hawelka aus Anlass des 100. Geburtstages seines Großvaters. Michael Hawelka führt mittlerweile mit seinem Bruder Amir die "Institution", in der man heute keine Künstler, kaum noch Wiener, dafür umso mehr Touristen aus Europa und den USA findet.
Ab den 1960er Jahren erlebte das nur rund 100 Quadratmeter große Lokal - so die Austria-Presseagentur - "seine Blütezeit": Als erstes entdeckten die Schriftsteller, darunter Friedrich Torberg und Heimito von Doderer, das Cafe. Nach und nach entwickelte sich das Hawelka zu einem Brennpunkt der Wiener Szene. Neben den Protagonisten des "Phantastischen Realismus" fanden sich unter den Stammgästen H.C. Artmann, Gerhard Rühm und Helmut Qualtinger ebenso wie Oskar Werner, Nikolaus Harnoncourt und Andre Heller. Musikalisch verewigt wurde das kleine Kaffeehaus von Georg Danzer. In seinem Flitzerlied "Jö schau" heißt es: "Jö schau, so a Sau, jössas na, was macht a Nackerter im Hawelka?"
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