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Hamburgs Kulturchefin Barbara Kisseler ist tot
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am 13.10.2016 |
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Bereits bei ihrem ersten öffentlichen Auftreten vor der Presse in Hamburg im März 2011 wußte Barbara Kisseler zu beeindrucken und zu überzeugen. Nicht nur, weil sie ihre Ausführungen mit einem Zitat Machiavelis, des italienischen Staatsphilosophen und Politikers begann, sondern weil sie Fragen äußerst eloquent, sachlich stets präzise beantwortete und oft mit viel Charme formulierte. Diesem Stil blieb Kisseler während ihrer gesamten Amtszeit treu. Wo auch immer sie erschien, sie war blenden adjustiert und gut gelaunt. Sie schien sich ihrer Sache immer sehr sicher. Ihre Kompetenz in Sachfragen und ihre persönliche Integrität sorgten für ein fast singuläres Phanomen - sie wurde über alle Parteigrenzen hinweg akzeptiert, nie wurde sie angefeindet. Man muss tatsächlich weit zurückdenken, um eine Senatorin oder einen Senator zu finden, der in der Hansestadt eine derart positive Akzeptanz hatte.
Kisseler hatte nicht nur mit viel Tatkraft und viel Energie, Verhandlungsgeschick und auch Charme den Kolossalbau Elbphilharmonie aus einem Baustopp bis fast zur Vollendung geführt. Ihr Kulturverständnis reichte von der Unterstützung des neuen und neuartigen Elbjazz-Festivals bis zur Befriedung des Gängeviertels, einem Quartier von unkonventionellen jungen Künstlern, ohne die großen Prestigeobjekte Staatoper, Ballett, Schauspielhaus deswegen zu vernachlässigen. Der Verlust Barbara Kisselers wiegt schwer.
copyright A.Pawlouschek, nmms 2016
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