Seit nahezu zwei Jahrzehnten lebt Donna Leon, gebürtige US-Amerikanerin, in Italien. Ihre Bücher spielen in Venedig, der Stadt in der Lagune, die für viele Menschen noch immer das Ziel ihrer Träume ist. Gestern brachte die Schriftstellerin zwar nicht ihren Romanhelden, Commissario Brunetti, mit in die Hansestadt Hamburg, die mehr Brücken hat als Venedig, aber einen Hauch der Atmosphäre, der alle achtzehn Folgen umweht. Donna Leon, längst zur Ikone geworden, las aus "Schöner Schein", ihrem jüngsten Roman, der dieses Jahr erschien. An ihrer Seite Annett Renneberg, die Darstellerin der Signorina Elletra, der Sekretärin des etwas platten aber umso eitleren Vice-Questore Patta, die ebenso erfolgreich recherchiert, wie sie gerne im Dunkeln fischt und das Wort Datenschutz als Fremdwort betrachtet. Im gut besetzten Thalia Theater zeigte sich Donna Leon ihrer Fangemeinde gut aufgelegt, dabei bescheiden und völlig frei von Eitelkeiten. In Ihrem Gepäck hatte sie eine Überraschung, das allerneuste Werk "Tiere und Töne: Auf Spurensuche in Händels Opern", das frei von Krimiatmosphäre ist dafür aber viel mit einem großen deutschen Komponisten zu tun hat: Georg Friedrich Händel. Für ihn und die Neuinszenierung seiner Werke macht sich die Opernfreundin Leon stark, die sich als Händel-Expertin durchaus einen Namen gemacht hat. AP fotografierte während der Lesung. Zu den Bildern der Lesung