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Mirko Slomka: Mit dem HSV gegen den Abstieg in die Zweitklassigkeit
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am 17.02.2014 |
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Mirko Slomka ist erfahren im Abwenden von Katastrophen. 2010 gelang ihm mit Hannover 96 erstmals das Wunder, einen Verein vor der Schmach des Abstiegs und der damit verbundenen finanziellen Katastrophe zu bewahren - damals allerdings vom drittletzten Tabellenplatz aus. An der Elbe ist er in dieser Spielsaison bereits der dritte Trainer des Vereins mit der Raute nach Thorsten Fink und Bert van Merwijk. Dass die letzten sieben Spiele alle verloren gingen, zuletzt gegen das Schlusslicht der Tabelle, Eintracht Braunschweig, dass der HSV zur Zeit auf seinen verletzten Star Rafael van der Vaart verzichten muss, dass Borussia Dortmund der nächste Gegner sein wird - all dies und mehr mag bereits zu viel sein. Schlimmer fast wiegt die Tatsache, dass die Vereinsspitze in sich derart zerrüttet scheint, dass sich am Tag nach dem Braunschweig-Debakel Aufsichtsräte gleich reihenweise zum Rücktritt entschlossen, diesen vollzogen, ankündigten oder mit sich ringen.
Noch besteht der Rat aus sechs Mitgliedern, was ausreicht, wie der Vorstandsvorsitzende Carl Jarchow auf einer Pressekonferenz am Montag in der Imtech Arena meinte. Auch der finanzielle Aderlass durch die Abfindung an den entlassenen Marwijk sei zu verkraften, meinte Jarchow schmallippig, der sich im Übrigen reichlich bedeckt hielt...
Sein Vertrag läuft bis 2016 und soll ihm pro Jahr eine Million Euro einbringen. Im günstigsten Fall gibt es beim Klassenerhalt eine satte Erfolgsprämie, im "worst case" ist Mirko Slomka nach eigener Auskunft auch bereit, als Trainer einer Zweitligamannschaft weiterzuarbeiten. Familienwohnsitz bleibt zunächst Hannover. Einen Schulwechsel wolle er seinem neunjährigen Sohn nicht zumuten. Auf die Begegnung gegen den seit einigen Spielen wiedererstarkten BvB vor heimischem Publikum am kommenden Wochenende freue er sich. Und, so Slomka, eigentlich gehöre der HSV auf einen der ersten fünf Plätze der Liga. Als er das Stadion nach dem Fototermin verließ wünschte er Fotografen und Reportern viel Glück. Umgekehrt wäre es vielleicht angebrachter.
Text und Bild copyright Andreas Pawlouschek, nmms 2014
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